Kategorie: Verschraubungsleisten

Sieht aus wie ein Kühlschrank

Tag 131 – 132

So. Die Farbe ist trocken. Und auch wenn ich kurz drüber nachgedacht habe, ob ich zum Schutz nicht einfach alles in Frischhaltefolie einwickle – wir sind tapfer geblieben und haben uns an den Innenausbau gewagt.

Denn was macht man, wenn man keine Ahnung von irgendwas hat? Genau: Man macht einfach weiter. Learning by doing… oder auch learning by „Warum klebt jetzt mein Haar an der Decke?!“

(C) Ernst und Meike Wagner

Zuerst haben wir also noch die restlichen Holzlatten an die Decke gebracht. Also „wir“ im Sinne von: einer hält, der andere schmiert, beide fluchen. Die gute Nachricht: Bei der Dämmung hatten wir mit einem seltenen Moment vorausschauender Intelligenz bereits die entsprechenden Aussparungen eingeplant. Ein Hoch auf unser improvisiertes Projektmanagement! (Manchmal frage ich mich, ob das einfach nur Glück war.)

Danach kam der große Moment des Pustens, Quellens und Zischens: PU-Schaum. Ein Material, das aussieht wie Sahne, sich aber benimmt wie ein schlecht gelaunter Hefeteig. Die größeren Spalten haben wir damit ausgeschäumt. Fun Fact: PU-Schaum hat eine eigene Persönlichkeit – er macht, was er will, wann er will, und vor allem wo er will. Mein linker Schuh hat das schmerzhaft erfahren.

Sobald der Schaum halbwegs da war, wo er hingehört (und nicht an uns klebte), haben wir alle Stöße mit Aluklebeband zugeklebt. Und wenn ich alle sage, dann meine ich alle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir inzwischen den Alu-Tape-Bedarf eines durchschnittlichen Flughafens übertroffen haben. Ungefähr 225 Meter Klebeband haben wir verbraucht! Ich hab so viel Aluklebeband verarbeitet, ich fühl mich wie der MacGyver unter den Raumfahrtingenieuren. Kurz gesagt: Wenn demnächst irgendwo auf der Welt Aluklebeband knapp wird – sorry, das waren wir.

Das Ergebnis? Eine Mischung aus Space Shuttle und Gefriertruhe. Also optisch. Temperaturmäßig eher Sauna. Aber das ist ein anderes Thema.

  (C) Ernst und Meike Wagner     (C) Ernst und Meike Wagner     (C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner

Im Heckbereich mussten wir dann schweren Herzens abbrechen – der Rahmen für die Schiebetür ist nämlich noch nicht da. Und ohne Rahmen kein Abschluss. Das wird also eine andere Geschichte… mit Sicherheit voller Spannung, Dramatik und mindestens einem verzweifelten Blick in ein YouTube-Video, wenn wir ehrlich sind.)

Bleibt dran – bald geht’s weiter mit dem nächsten Kapitel unseres unperfekten Perfektionismus auf vier Rädern. 🚐✨

Zurrleisten dämmen

Tag 109 – 110

 

Manchmal fühlen sich unsere Bauprojekte eher wie eine TV-Show an: „Willkommen bei ‚Die Dämm-Desaster‘! Heute: Wie viele Schaumversuche braucht es, um eine Zurrleiste zu dämmen?“ Spoiler: Mehr als geplant.

 

Unsere Zurrleisten sollten gedämmt werden, also griffen wir zur Geheimwaffe jedes Küchenchefs: Frischhaltefolie! Die haben wir sorgfältig um die Leisten gewickelt – eine Szene, die wohl jedem Umzugsunternehmen Tränen der Rührung in die Augen treiben würde. Als nächstes kam der 2K PU-Schaum zum Einsatz. Unser Gedanke? „Ach, das wird easy!“ Die Realität? Der Schaum hat seine ganz eigenen Ideen, wie er sich verteilen möchte.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Schaumkunst, die zweite (und dritte, und vierte …)

Nachdem der Schaum ausgehärtet war, ging’s ans Abschneiden des Überschusses. Stolz betrachteten wir unser Werk – bis uns auffiel, dass der Schaum einige Hohlräume ausgelassen hatte. Okay, kein Problem. Wir schäumen einfach noch mal nach. Und dann noch mal. Und dann … ihr ahnt es schon. Der PU-Schaum hatte offensichtlich ein Hobby: Verstecken spielen in den kleinsten Ecken.

Am Ende stand da, was nur als moderner „Flickenteppich der Dämmkunst“ beschrieben werden kann. Ein Picasso aus PU-Schaum, könnte man sagen. Oder ein Puzzlespiel, bei dem jemand die Ecken vergessen hat.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Trotz all unserer Mühe gibt es immer noch kleine Hohlräume, die entdeckt werden wollen. Aber das stört uns nicht! Wir nehmen es sportlich: Jede Lücke ist eine neue Herausforderung. Irgendwann werden wir jeden Hohlraum ausfüllen, und bis dahin lernen wir wertvolle Lektionen über Geduld, Präzision – und den Fluch von Frischhaltefolie.

 

Die Zurrleisten mögen jetzt wie ein Dämm-Abenteuerland aussehen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir irgendwann das befridigendes Ergebnis erreichen. Bis dahin kleben wir weiter, schneiden nach, und lachen über die Eigenheiten des PU-Schaums. Wer braucht Perfektion, wenn man so viel Spaß beim Lernen haben kann? 😄

 

Die Verschraubungsleisten

Tag 100 – 108

 

Man könnte meinen, ein paar Leisten an einen Koffer zu kleben, sei eine Kleinigkeit. Falsch gedacht. Mit nur sechs Sprießen beginnt ein schier endloser Klebemarathon. Jede Leiste muss angepasst, geklebt und – hier kommt der Spaß – erst komplett getrocknet sein, bevor die nächste dran ist.

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Es fühlt sich an, als würde der Kleber absichtlich trödeln. Du wartest, wirst zum Geduldsprofi, und überlegst, ob du in der Zwischenzeit ein Buch schreiben könntest.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Am Ende kleben die Leisten – endlich. Und du weißt: Dieser „schnelle Job“ wird dir noch lange in Erinnerung bleiben.