Kategorie: Isolierung

Jetzt wird gedämmt

Tag 111 – 118

 

Es ist wieder Zeit für ein Update, denn: Die Abenteuer unseres Koffers gehen weiter! Seit der Farbwechsel des Koffers abgeschlossen ist (er sieht übrigens so schick aus, dass wir ihn jetzt ab und zu Herr Koffer nennen – Übrigens suchen wir noch einen passenden Namen für unser Heilixblechle), haben wir uns der Dämmung gewidmet. Und sagen wir mal so: Es war weniger ein DIY-Projekt und mehr eine Odyssee.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Für die Decke haben wir uns für 50-mm-EPS-Platten mit Alu-Beschichtung entschieden – high-tech, schick, und theoretisch einfach. Betonung auf theoretisch. Die Decke ist mit U-Profilen ausgestattet, in die die Platten eingepasst werden müssen. Klingt machbar, oder? Falsch. Diese Profile haben auch noch eine Klebefläche fürs Dachblech. Was das bedeutet? Jede Platte muss auf den Millimeter genau vorbereitet werden, damit kein Luftloch entsteht. Luftlöcher mag ich etwa so viel wie ein Montagmorgen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Die fertigen Profile werden später noch mit einer 10-mm-Holzleiste abgedeckt, damit alles aussieht, als hätten wir von Anfang an einen Plan gehabt. (Spoiler: Hatten wir nicht, aber improvisieren ist auch eine Kunst.)

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Ecken, meine Damen und Herren, sind der Endgegner jeder Dämmung. Diese blöden 90-Grad-Winkel haben es in sich (Denn auch wenn es so aussieht, ist der Koffer keinesfalls grade wie ein Würfel). Jede Platte musste so zurechtgeschnitten werden, dass sie perfekt passt, und glaubt mir, unser Fluchen dabei hat mindestens drei neue Schimpfwörter hervor gebracht die ich selber vorher noch nie gehört habe. Aber am Ende hat alles irgendwie gepasst. Ein Hoch auf Geduld und unsere Stützen (oder so ähnlich).

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Ah, SIKA 111 „Stick & Seal“, der Kleber unserer Wahl. Eigentlich ein ziemlich guter Kleber, aber mit einem kleinen Haken: Er braucht Luft, um zu härten. Und was passiert, wenn man Alu-beschichtete Platten aufklebt? Richtig, keine Luft. Damit der Kleber trotzdem seine Magie entfalten kann, müssen wir jedes Segment erst mal drei Tage in Ruhe lassen. Drei. Tage. Pro. Segment. Wir kleben also ein Stück, lehnen uns zurück und machen … äh, nichts.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Zwischen den Trockenzeiten hatten wir immerhin genug Zeit, um uns auszumalen, wie wir später stolz durch den fertig gedämmten Koffer schreiten. Wer braucht schon Speed, wenn man Stil haben kann?

Warum nur 6 Stunden pro Woche?

Guter Punkt. Die letzten Wochen waren wir nur etwa 6 Stunden pro Woche am LKW – und das ist inklusive Kaffeepausen und philosophischer Diskussionen über Dämmstoffe. Mit diesem Tempo bewegt sich das Projekt eher im Schneckengang, aber hey, wir sind dran! Und seien wir ehrlich: Ein bisschen Chaos gehört doch zu jedem guten Projekt dazu, oder?

Fazit: Geduld ist der beste Kleber

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Immer wieder erreichen uns anfragen mit welchem Kleber wir alles verkleben und wie wir den richtigen Kleber für unser Projekt gefunden haben. Hierzu möchten wir auf unsere FAQ´s verweisen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

Ja, es dauert. Ja, es ist mühsam. Aber wir sehen Fortschritte – langsam, aber sicher. Und eines Tages, in einer hoffentlich nicht allzu fernen Zukunft, wird der Koffer nicht nur isoliert, sondern ein kleines Meisterwerk sein. Bis dahin bleibt es spannend – und wir kleben weiter. Stay tuned! 😉

 

Zurrleisten dämmen

Tag 109 – 110

 

Manchmal fühlen sich unsere Bauprojekte eher wie eine TV-Show an: „Willkommen bei ‚Die Dämm-Desaster‘! Heute: Wie viele Schaumversuche braucht es, um eine Zurrleiste zu dämmen?“ Spoiler: Mehr als geplant.

 

Unsere Zurrleisten sollten gedämmt werden, also griffen wir zur Geheimwaffe jedes Küchenchefs: Frischhaltefolie! Die haben wir sorgfältig um die Leisten gewickelt – eine Szene, die wohl jedem Umzugsunternehmen Tränen der Rührung in die Augen treiben würde. Als nächstes kam der 2K PU-Schaum zum Einsatz. Unser Gedanke? „Ach, das wird easy!“ Die Realität? Der Schaum hat seine ganz eigenen Ideen, wie er sich verteilen möchte.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Schaumkunst, die zweite (und dritte, und vierte …)

Nachdem der Schaum ausgehärtet war, ging’s ans Abschneiden des Überschusses. Stolz betrachteten wir unser Werk – bis uns auffiel, dass der Schaum einige Hohlräume ausgelassen hatte. Okay, kein Problem. Wir schäumen einfach noch mal nach. Und dann noch mal. Und dann … ihr ahnt es schon. Der PU-Schaum hatte offensichtlich ein Hobby: Verstecken spielen in den kleinsten Ecken.

Am Ende stand da, was nur als moderner „Flickenteppich der Dämmkunst“ beschrieben werden kann. Ein Picasso aus PU-Schaum, könnte man sagen. Oder ein Puzzlespiel, bei dem jemand die Ecken vergessen hat.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Trotz all unserer Mühe gibt es immer noch kleine Hohlräume, die entdeckt werden wollen. Aber das stört uns nicht! Wir nehmen es sportlich: Jede Lücke ist eine neue Herausforderung. Irgendwann werden wir jeden Hohlraum ausfüllen, und bis dahin lernen wir wertvolle Lektionen über Geduld, Präzision – und den Fluch von Frischhaltefolie.

 

Die Zurrleisten mögen jetzt wie ein Dämm-Abenteuerland aussehen, aber wir sind zuversichtlich, dass wir irgendwann das befridigendes Ergebnis erreichen. Bis dahin kleben wir weiter, schneiden nach, und lachen über die Eigenheiten des PU-Schaums. Wer braucht Perfektion, wenn man so viel Spaß beim Lernen haben kann? 😄

 

Drön-, Luftschall-, Wärmedämmung

Tag 24-26

Nachdem wir uns den Rost gewidmet hatten, haben wir uns ans dämmen hergemacht. Wie bereits vorher erwähnt, möchten wir uns während der Fahrt nicht anschreien. Also haben wir uns für einen Mix aus Profidämmung und Dämmung wie viele Vanausbauer durchführen, entschieden. Zunächst wurde die Rückwand und Decke mit einfachen Alubutül gedämmt.

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner

 

Die Bodengruppe wurde mit Dröhndämmaterial der Firma isoproQ gedämmt. Hierauf haben wir eine Luftschalldämmung eingebracht um dann später die original Matte wieder drauf zu machen.

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner

 

Nachdem die Dämmung an den Wänden verbaut war, haben wir uns der Wärmedämmung zugewandt. Verwendet haben wir wie viele Ausbauer auch AmaFlex. Das erschien uns als ein gutes Mittel. Da wir keinen Durchgang zur Kabine haben, haben wir uns für 19mm an der Rückwand und 38mm an der Decke entschieden.

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner

 

Nun haben wir uns den rückwärtigen Kanten im Führerhaus gekümmert. Hier mussten wir alles abschleifen und wieder mit Karosseriekleber abdichten.

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner

 

Ja auch die Türen haben wir mit Alubutül gedämmt. Ihr glaubt nicht was das für ein Unterschied ist.

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner

Wie viel Gewicht uns das wohl gekostet hat? Wer werden es später auf der Wage erfahren. Ist aber notwendig gewesen, so das sich die Frage hier eigentlich nicht stellt.