Monat: April 2025

Zählen der Ausbautage fällt künftig weg

 

Wer unsere Beiträge schon länger verfolgt, kennt sie – die fortlaufenden Ausbautage, die einen groben Überblick über unseren Fortschritt gegeben haben. Damit ist jetzt Schluss. Und zwar ganz bewusst.

Warum wir künftig auf die Tageszählung verzichten

Was als gute Idee gestartet ist, wurde mit der Zeit immer unpraktischer: Ein Tag, eine Aufgabe – das ließ sich in der Anfangsphase ganz gut abbilden. Doch je weiter wir im Ausbau vorangekommen sind, desto kleinteiliger wurde die Arbeit. Heute erledigen wir viele kleine Schritte, oft verteilt über mehrere Tage oder nur in einzelnen Stunden.

Immer wieder standen wir dann vor der Frage: „Wie viel Zeit haben wir eigentlich in den letzten Tagen an dem Bauteil gearbeitet?“ Und dann fingen wir an zu rechnen, einzelne Stunden zusammenzuzählen, um daraus wieder einen „vollen Tag“ für den Blog zu basteln. Das war weder genau noch besonders hilfreich – eher ein künstliches Konstrukt, das sich nicht mehr richtig angefühlt hat.

So arbeiten wir heute – situativ, flexibel

Die Realität sieht inzwischen so aus: Wir springen zwischen Arbeitsschritten hin und her, manchmal dauert etwas nur eine Viertelstunde, manchmal braucht es spontane Zwischenlösungen, die sich gar nicht vorhersehen lassen. Manchmal sind wir nur kurz in der Werkstatt, manchmal länger – aber nie so planbar, dass sich das sinnvoll als „Ausbautag 133“ verbuchen ließe.

Kurz: Der Ausbau ist heute einfach nicht mehr in klar abgegrenzte Arbeitstage zu fassen. Und deshalb verabschieden wir uns von dieser Zählweise.

Was sich ändert – und was bleibt

Keine Sorge: Auch wenn die Tagesnummern künftig fehlen, bleibt unser Anspruch derselbe. Wir halten euch weiterhin auf dem Laufenden (mal mehr, mal weniger), zeigen euch, was läuft, was (noch) nicht passt, wo wir tüfteln, improvisieren oder auch mal fluchen müssen. Nur eben nicht mehr in „Tagen“ gedacht, sondern so, wie es in der Werkstatt tatsächlich passiert: situativ, ehrlich und oft mitten aus dem Schrauber-Alltag heraus.

 

Das Zählen der Ausbautage war eine schöne Idee – aber für unsere heutige Arbeitsweise passt sie einfach nicht mehr. Wir freuen uns, wenn ihr trotzdem (oder gerade deshalb) weiterhin dabei bleibt. Denn was zählt, ist nicht die Zahl, sondern der Fortschritt. Und der ist oft gerade in den kleinen, unsichtbaren Schritten am größten.

 

Categories: Ausbauverlauf, Meinung

Sieht aus wie ein Kühlschrank

Tag 131 – 132

So. Die Farbe ist trocken. Und auch wenn ich kurz drüber nachgedacht habe, ob ich zum Schutz nicht einfach alles in Frischhaltefolie einwickle – wir sind tapfer geblieben und haben uns an den Innenausbau gewagt.

Denn was macht man, wenn man keine Ahnung von irgendwas hat? Genau: Man macht einfach weiter. Learning by doing… oder auch learning by „Warum klebt jetzt mein Haar an der Decke?!“

(C) Ernst und Meike Wagner

Zuerst haben wir also noch die restlichen Holzlatten an die Decke gebracht. Also „wir“ im Sinne von: einer hält, der andere schmiert, beide fluchen. Die gute Nachricht: Bei der Dämmung hatten wir mit einem seltenen Moment vorausschauender Intelligenz bereits die entsprechenden Aussparungen eingeplant. Ein Hoch auf unser improvisiertes Projektmanagement! (Manchmal frage ich mich, ob das einfach nur Glück war.)

Danach kam der große Moment des Pustens, Quellens und Zischens: PU-Schaum. Ein Material, das aussieht wie Sahne, sich aber benimmt wie ein schlecht gelaunter Hefeteig. Die größeren Spalten haben wir damit ausgeschäumt. Fun Fact: PU-Schaum hat eine eigene Persönlichkeit – er macht, was er will, wann er will, und vor allem wo er will. Mein linker Schuh hat das schmerzhaft erfahren.

Sobald der Schaum halbwegs da war, wo er hingehört (und nicht an uns klebte), haben wir alle Stöße mit Aluklebeband zugeklebt. Und wenn ich alle sage, dann meine ich alle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir inzwischen den Alu-Tape-Bedarf eines durchschnittlichen Flughafens übertroffen haben. Ungefähr 225 Meter Klebeband haben wir verbraucht! Ich hab so viel Aluklebeband verarbeitet, ich fühl mich wie der MacGyver unter den Raumfahrtingenieuren. Kurz gesagt: Wenn demnächst irgendwo auf der Welt Aluklebeband knapp wird – sorry, das waren wir.

Das Ergebnis? Eine Mischung aus Space Shuttle und Gefriertruhe. Also optisch. Temperaturmäßig eher Sauna. Aber das ist ein anderes Thema.

  (C) Ernst und Meike Wagner     (C) Ernst und Meike Wagner     (C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner

Im Heckbereich mussten wir dann schweren Herzens abbrechen – der Rahmen für die Schiebetür ist nämlich noch nicht da. Und ohne Rahmen kein Abschluss. Das wird also eine andere Geschichte… mit Sicherheit voller Spannung, Dramatik und mindestens einem verzweifelten Blick in ein YouTube-Video, wenn wir ehrlich sind.)

Bleibt dran – bald geht’s weiter mit dem nächsten Kapitel unseres unperfekten Perfektionismus auf vier Rädern. 🚐✨

Wenn Farbe des Koffers zum Drama wird

Tag 126 – 130

 

Ich dachte ja wirklich, die Sache mit der Farbe wäre der entspannte Teil. Ein bisschen pinseln, trocknen lassen, fertig – so mein Plan. (Naiv? Vielleicht.)
Aber, wie das bei DIY-Projekten eben so ist, hat die Farbe beschlossen, sich eher wie ein sensibler Künstler auf Abwegen zu verhalten – dramatisch, empfindlich und garantiert nicht robust.

 

Eigentlich wollten wir einfach nur den Koffer schön streichen. Stattdessen durften wir erstmal live miterleben, wie sich unsere „Fachfarbe“ schon bei der kleinsten Berührung von Styropor beleidigt abwandte und Rückstände hinterließ, als hätten wir mit Sekundenkleber gearbeitet. Richtig gelesen: Styropor – ein echt leichtes Material. Einfach nur rangelehnt – zack, irreparable Spuren.
Ich sag mal so: Die Stimmung war kurzzeitig… angespannt und mein schwäbisches Sprachlexikon hat sich um einige Wörter erweitert.

Nach einer kurzen Schockstarre und dem Austausch ein paar fluchwürdiger Wörter, ging’s also zurück zum Farbenhändler unseres Vertrauens. Immerhin: Der Chef persönlich hat sich nicht lange bitten lassen. Gemeinsam mit dem Verkäufer hat er sich den LKW angeschaut – vermutlich mit demselben Blick, den Ärzte haben, wenn sie eine Fehldiagnose bestätigen müssen.
Und was soll ich sagen? Großes Kino vom Service: Ohne Wenn und Aber haben wir die richtige Farbe (diesmal mit Härte!) samt Reinigungszeug gratis in die Hand gedrückt bekommen. Danke dafür, ehrlich.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Da das Auto außen ja nicht nur irgendwie gestrichen, sondern auch richtig gut aussehen sollte, haben wir diesmal eine fachlich kompetentere Person zu Rate gezogen. Denn: Man muss wissen, wo die eigenen Grenzen liegen – und die liegen bei mir offenbar irgendwo zwischen Malerrolle und Trocknungszeit.

Unser Werkstattmeister hat übrigens gleich zu Beginn eine klare Ansage gemacht:
„Der LKW verlässt dieses Gelände nur in einem einwandfreien Zustand – alles andere kommt für mich nicht in Frage.“
Und mit dieser Einstellung ging es dann ans Werk. Türen und Klappen rein, alles nochmal sorgfältig abkleben, und dann wurde gestrichen – aber richtig.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Die Farbe wurde aufgetragen, als würde’s ein Neuwagen – keine Kompromisse, keine halben Sachen. Und das Ergebnis?
Jetzt mal ehrlich: Es hat sich gelohnt. Der Koffer glänzt jetzt nicht nur, er changiert! Je nach Lichteinfall sieht die Farbe bläulich, dann wieder grünlich aus. Chamäleon-Style deluxe.
Und obwohl ich zu Beginn am liebsten alles anzünden wollte – mittlerweile bin ich ziemlich verliebt in das Ergebnis. Alles sitzt, alles passt, und – das Beste – der Werkstattmeister hat abgenickt. 😎

 

(C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Jetzt, wo außen alles glänzt, geht’s natürlich innen weiter. Ich sag’s euch, ich hab schon wieder Klebeband in der Hand, bevor ich überhaupt weiss, was ich damit abkleben soll. Aber hey – langsam bin ich ja fast sowas wie ein geadelter Laien-Handwerker. Zumindest hab ich jetzt Lack unter den Fingernägeln, wo vorher nur Tastatur war 😅.

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail, Klappen, Koffer