Sieht aus wie ein Kühlschrank
Tag 131 – 132
So. Die Farbe ist trocken. Und auch wenn ich kurz drüber nachgedacht habe, ob ich zum Schutz nicht einfach alles in Frischhaltefolie einwickle – wir sind tapfer geblieben und haben uns an den Innenausbau gewagt.
Denn was macht man, wenn man keine Ahnung von irgendwas hat? Genau: Man macht einfach weiter. Learning by doing… oder auch learning by „Warum klebt jetzt mein Haar an der Decke?!“
Zuerst haben wir also noch die restlichen Holzlatten an die Decke gebracht. Also „wir“ im Sinne von: einer hält, der andere schmiert, beide fluchen. Die gute Nachricht: Bei der Dämmung hatten wir mit einem seltenen Moment vorausschauender Intelligenz bereits die entsprechenden Aussparungen eingeplant. Ein Hoch auf unser improvisiertes Projektmanagement! (Manchmal frage ich mich, ob das einfach nur Glück war.)
Danach kam der große Moment des Pustens, Quellens und Zischens: PU-Schaum. Ein Material, das aussieht wie Sahne, sich aber benimmt wie ein schlecht gelaunter Hefeteig. Die größeren Spalten haben wir damit ausgeschäumt. Fun Fact: PU-Schaum hat eine eigene Persönlichkeit – er macht, was er will, wann er will, und vor allem wo er will. Mein linker Schuh hat das schmerzhaft erfahren.
Sobald der Schaum halbwegs da war, wo er hingehört (und nicht an uns klebte), haben wir alle Stöße mit Aluklebeband zugeklebt. Und wenn ich alle sage, dann meine ich alle. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir inzwischen den Alu-Tape-Bedarf eines durchschnittlichen Flughafens übertroffen haben. Ungefähr 225 Meter Klebeband haben wir verbraucht! Ich hab so viel Aluklebeband verarbeitet, ich fühl mich wie der MacGyver unter den Raumfahrtingenieuren. Kurz gesagt: Wenn demnächst irgendwo auf der Welt Aluklebeband knapp wird – sorry, das waren wir.
Das Ergebnis? Eine Mischung aus Space Shuttle und Gefriertruhe. Also optisch. Temperaturmäßig eher Sauna. Aber das ist ein anderes Thema.
Im Heckbereich mussten wir dann schweren Herzens abbrechen – der Rahmen für die Schiebetür ist nämlich noch nicht da. Und ohne Rahmen kein Abschluss. Das wird also eine andere Geschichte… mit Sicherheit voller Spannung, Dramatik und mindestens einem verzweifelten Blick in ein YouTube-Video, wenn wir ehrlich sind.)
Bleibt dran – bald geht’s weiter mit dem nächsten Kapitel unseres unperfekten Perfektionismus auf vier Rädern. 🚐✨