Kategorie: Fail

Wenn Farbe des Koffers zum Drama wird

Tag 126 – 130

 

Ich dachte ja wirklich, die Sache mit der Farbe wäre der entspannte Teil. Ein bisschen pinseln, trocknen lassen, fertig – so mein Plan. (Naiv? Vielleicht.)
Aber, wie das bei DIY-Projekten eben so ist, hat die Farbe beschlossen, sich eher wie ein sensibler Künstler auf Abwegen zu verhalten – dramatisch, empfindlich und garantiert nicht robust.

 

Eigentlich wollten wir einfach nur den Koffer schön streichen. Stattdessen durften wir erstmal live miterleben, wie sich unsere „Fachfarbe“ schon bei der kleinsten Berührung von Styropor beleidigt abwandte und Rückstände hinterließ, als hätten wir mit Sekundenkleber gearbeitet. Richtig gelesen: Styropor – ein echt leichtes Material. Einfach nur rangelehnt – zack, irreparable Spuren.
Ich sag mal so: Die Stimmung war kurzzeitig… angespannt und mein schwäbisches Sprachlexikon hat sich um einige Wörter erweitert.

Nach einer kurzen Schockstarre und dem Austausch ein paar fluchwürdiger Wörter, ging’s also zurück zum Farbenhändler unseres Vertrauens. Immerhin: Der Chef persönlich hat sich nicht lange bitten lassen. Gemeinsam mit dem Verkäufer hat er sich den LKW angeschaut – vermutlich mit demselben Blick, den Ärzte haben, wenn sie eine Fehldiagnose bestätigen müssen.
Und was soll ich sagen? Großes Kino vom Service: Ohne Wenn und Aber haben wir die richtige Farbe (diesmal mit Härte!) samt Reinigungszeug gratis in die Hand gedrückt bekommen. Danke dafür, ehrlich.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Da das Auto außen ja nicht nur irgendwie gestrichen, sondern auch richtig gut aussehen sollte, haben wir diesmal eine fachlich kompetentere Person zu Rate gezogen. Denn: Man muss wissen, wo die eigenen Grenzen liegen – und die liegen bei mir offenbar irgendwo zwischen Malerrolle und Trocknungszeit.

Unser Werkstattmeister hat übrigens gleich zu Beginn eine klare Ansage gemacht:
„Der LKW verlässt dieses Gelände nur in einem einwandfreien Zustand – alles andere kommt für mich nicht in Frage.“
Und mit dieser Einstellung ging es dann ans Werk. Türen und Klappen rein, alles nochmal sorgfältig abkleben, und dann wurde gestrichen – aber richtig.

 

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Die Farbe wurde aufgetragen, als würde’s ein Neuwagen – keine Kompromisse, keine halben Sachen. Und das Ergebnis?
Jetzt mal ehrlich: Es hat sich gelohnt. Der Koffer glänzt jetzt nicht nur, er changiert! Je nach Lichteinfall sieht die Farbe bläulich, dann wieder grünlich aus. Chamäleon-Style deluxe.
Und obwohl ich zu Beginn am liebsten alles anzünden wollte – mittlerweile bin ich ziemlich verliebt in das Ergebnis. Alles sitzt, alles passt, und – das Beste – der Werkstattmeister hat abgenickt. 😎

 

(C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Jetzt, wo außen alles glänzt, geht’s natürlich innen weiter. Ich sag’s euch, ich hab schon wieder Klebeband in der Hand, bevor ich überhaupt weiss, was ich damit abkleben soll. Aber hey – langsam bin ich ja fast sowas wie ein geadelter Laien-Handwerker. Zumindest hab ich jetzt Lack unter den Fingernägeln, wo vorher nur Tastatur war 😅.

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail, Klappen, Koffer

Der Koffer erhält eine neue Farbe

Tag 93 – 99

 

Ein Farbenspiel mit Hindernissen:  🚚🎨

Manchmal fragt man sich: Wie schwer kann es sein, einen Autokoffer neu zu streichen? Spoiler: schwerer, als wir dachten. Was als einfaches „Malen nach Zahlen“ begann, entpuppte sich schnell als chaotisches Farb-Abenteuer – aber hey, wo bleibt der Spaß, wenn alles glatt läuft?

 

Schluss mit Kühlschrank-Charme!

Weiße Autokoffer sind wie Vanilleeis: okay, aber ein bisschen langweilig. Wir hatten genug von „weißer Ware auf Rädern“. Die Entscheidung war gefallen: Unser treuer Koffer sollte in die Modefarbe RAL5020 Ozeanblau gehüllt werden – schick, stilvoll, fast wie ein Abendkleid für Autos.

Mit einer Mischung aus Euphorie und gefährlichem Halbwissen fuhren wir schnurstracks zu einem Farbenspezialisten in Ravensburg. Dort bekamen wir eine Beratung, die uns glatt glauben ließ, wir wüssten, was wir tun. Ausgestattet mit Grundierung, Abklebeband und Folien fühlten wir uns wie echte Profis. Uns fehlten nur noch Blaumann und eine Pause mit der Thermoskanne.

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Grundierung? Läuft!

Zurück beim LKW ging’s ans Eingemachte. Die 2K-Grundierung war schnell aufgetragen – wer braucht schon Picasso, wenn man eine Rolle und ein bisschen Elan hat? Dank der bereits ausgeschnittenen Fenster und Türen war der Aufwand überschaubar. Wir fanden uns ziemlich clever und hatten bereits Visionen eines perfekten Endergebnisses. Oh, hätten wir doch gewusst, was noch kommt.

 

Farbe holen: Take zwei

Mit stolz geschwellter Brust fuhren wir wieder zum Farbenspezialisten, diesmal für das große Highlight: die Ozeanblaue Farbe. Doch dann: der erste Dämpfer. Die charmante Beraterin vom letzten Mal war nicht da. Stattdessen mussten wir alles nochmal erklären – natürlich mit extra Fragezeichen in den Gesichtern der neuen Ansprechpartner. „Was genau wollt ihr mit der Farbe machen?“ Malen, was sonst?!

Am Ende bekamen wir die Farbe, angeblich perfekt geeignet fürs Rollen. Dass große Flächen eine andere Herausforderung darstellen als ein Türrahmen, hatten sie wohl vergessen zu erwähnen.

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Kleckern statt klotzen

Mit neuem Mut und Farbe im Gepäck starteten wir die erste Schicht. Das Ergebnis? Ein Schlachtfeld aus Ozeanblau. Fleckig, streifig, und definitiv nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. „Das gehört so“, haben wir uns eingeredet. Aber der Koffer sah aus, als hätte jemand versucht, ihn in einem Sturm zu streichen – auf offener See.

 

Der Meister kommt ins Spiel

Am nächsten Tag ging’s weiter, aber auch die zweite Schicht brachte nur mäßige Verbesserung. Hier schlug die Stunde unseres Werkstattmeisters, der unsere Ehre (und den Koffer) rettete. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck klärte er beim Farbenspezialisten, was Sache ist. „Diese Farbe? Für große Flächen? Vergiss es!“ Wir bekamen eine andere Farbe, diesmal wirklich geeignet.

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Bevor die neue Schicht drauf konnte, hieß es: Schleifen, schleifen, schleifen. Zum Glück macht Schleifen so viel Spaß wie Steuererklärungen! Aber hey, das gehört dazu.

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Das große Finale

Nach der finalen Schicht stand der Koffer da wie aus dem Ei gepellt: perfekt gleichmäßig, strahlend ozeanblau, ein echter Hingucker. Unser Koffer war nicht nur ein Autoanhänger, sondern ein Statement. Von Kühlschrank-Weiß zu „Wow!“ – das Ergebnis entschädigte für alle Dramen.

 

Was haben wir gelernt?

  1. Die erste Farbschicht ist wie der erste Pfannkuchen – selten gut.
  2. Werkstattmeister sind die wahren Helden des Alltags.
  3. Geduld und Humor sind beim Streichen genauso wichtig wie Abklebeband.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Jetzt glänzt unser Autokoffer in RAL5020, und wir fühlen uns wie die Stars der Farbwelt.  😉

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail, Koffer

Fenster-, Klappe-, Türausschnitt

Tag 89 – 92

 

Vor dem der Koffer umlakiert wird, müssen wir erst die Ausschitte für Fenster, Klappen und Türen ausschneiden.

 

Von schrägen Fenstern und Millimeterarbeit: Ein Erfahrungsbericht

Jetzt ist es also so weit. Der Moment, vor dem wohl jeder Wohnmobil-Selberbauer irgendwann steht: Die Ausschnitte für Klappen, Fenster und Tür müssen her! Alles bereit, Werkzeug im Anschlag, und voller Tatendrang startete ich mit dem allerersten von insgesamt fünf Fenstern – dem Lüftungsfenster im Schlafbereich. Ein entscheidender Moment. Ergebnis? Na ja… sagen wir, es hat Charakter. Es ist mir nämlich leicht schräg geraten. Ein Millimeter hier, ein bisschen Neigung da, und voilà – die Kunst des „schiefen Fensterausschnitts“ war geboren.

Nachdem wir also den Hype um die Fensterrahmen schön aufgebaut hatten, war die Erwartungshaltung groß: Jetzt aber! Keine Schnitzer mehr, keine bösen Überraschungen, nur noch seelenruhiges Rahmen-Kleben. Spoiler: So ganz hat das nicht funktioniert.

 

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Aber es gibt Hoffnung! Die restlichen vier Fenster? Ehrlich gesagt, sie sind mir ganz ordentlich gelungen. Gerade genug, dass ich mich fast schon wie ein Profi fühlte (schräges Schlafbereichsfenster einfach ignorieren, bitte).

 

Zunächst die guten Nachrichten: Die Fensterrahmen gingen glatt von der Hand – wie angegossen auf Maß gebaut, auf den Ausschnitten platziert, zack, fertig. Da lag er also, der Rahmen für das fenstertechnische Desaster von letztem Mal, in voller Pracht und hoffentlich auch so platziert, dass die „künstlerischen Freiheiten“ (aka das „verkackte“ Fenster) jetzt weniger offensichtlich sind. Optimismus pur!

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Die Gasklappe: Ein (un)geplanter Zentimeter extra

 

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Anders lief’s dann bei der Gasklappe. Hier wollte ich besonders gründlich sein und habe mir sogar eine Schablone aus Pappe gebaut. Was kann da schon schiefgehen, oder? Tja, offenbar ein ganzer Zentimeter. Irgendwie war der Ausschnitt dann doch ein bisschen zu großzügig geraten. Auch nach mehreren Anpassungen blieb das Ganze Millimeterarbeit – oder eher, das Zittern darüber, dass die Klappe nicht irgendwann wieder rausfällt. Sie passt zwar, aber das Missgeschick wartet nur darauf, behoben zu werden (und meinem handwerklichen Ruf den Rest zu geben).

 

Ein Lichtblick: Die Perfektion der zweiten großen Klappe

 

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Doch siehe da, es gibt auch gute Nachrichten: Der Ausschnitt der zweiten großen Klappe ist mir tatsächlich perfekt gelungen! Auch der Ausschnitt für die Eingangstür? Tadellos! Fast schon beängstigend, wie gut das lief. Vielleicht hab ich ja doch das Zeug zum Wohnmobil-Baumeister? Also, wenn man das Lüftungsfenster und die Gasklappe großzügig übersieht…

 

Fazit: Eine Mischung aus Abenteuer und (unfreiwilligem) Kunsthandwerk

Letztlich bleibt eines klar: Ein Wohnmobilprojekt wäre einfach nicht dasselbe ohne die kleinen „Missgeschicke“ und kreativen Lösungen. Schließlich sind es die schrägen Fenster und die Millimeterarbeit, die am Ende eine Geschichte erzählen.

 

Aber natürlich hatten wir noch andere Ausschnitte. Diese reichen bis zum Fußbereich, weshalb eine Metallplatte als extra Schutz angebracht wurde. „Super“, dachte ich, „Doppelter Schutz für die Ewigkeit!“ Nur… haben wir nicht bedacht, dass diese Platte dazu führt, dass der Rahmen eine gewisse Biegung aufweist. Kein Problem, dachte ich mir, dass kriegen die Türen und Klappen schon irgendwie gebogen hin, das passt sich alles an.

 

Ja, nee. Hat es natürlich nicht. Die Tür und die Klappen sind sowas von unflexibel – Beton könnte nicht sturer sein. Da blieb uns nur eins übrig: den Rahmen nochmal mit 4-mm-Birkenholz aufdoppeln. Na klar, einfach nochmal eine Schicht drauf, die das alles irgendwie geradebiegen soll, damit das Türchen später auch da bleibt, wo es hingehört.

 

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Jetzt bleibt uns nur die Hoffnung, dass die Türen endlich gleichmäßig schließen und wir das Werk irgendwann doch noch vollenden – irgendwann, in einer galaxisfernen Zukunft, wenn das mit den Biegungen endlich Geschichte ist.

 

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail, Koffer

Ein unvergessliches Abenteuer mit dem Radiator: Lektionen in Kühlflüssigkeit-Duschen

Tag 79

 

Gestern wollte ich einfach nur ein Kabel verlegen – ganz harmlos, nichts Wildes. Doch wer hätte gedacht, dass dieser kleine Ausflug unter die Motorhaube in ein unfreiwilliges Dusch-Abenteuer münden würde?

Während ich so fröhlich das Kabel verlegte, bin ich versehentlich an die Ablassschraube des Radiators gestoßen. Tja, was soll ich sagen, diese Kunststoffteile halten auch nichts mehr aus, wenn sie über 15 Jahre alt sind. Offensichtlich hatte das Ventil schon einen kleinen Riss und wartete nur auf den passenden Moment, um mich in ein Desaster zu stürzen.

Natürlich musste das Ventil ersetzt werden, also habe ich schnell ein neues besorgt und den Austausch vorbereitet. Aber das alte Ventil wollte sich nicht so einfach geschlagen geben. Es war schon so spröde, dass von der Seite kein „Fleisch“ mehr da war, an dem ich es hätte greifen können. Da kam mein genialer Plan: Ein TORX in das vorhandene Loch klopfen und das Ventil damit herausdrehen. Klingt einfach, oder? Ja, dachte ich auch.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Eimer geschnappt, Ablassstutzen abgedichtet – schließlich sollte die Kühlflüssigkeit ja nur aus dem Ventil entweichen, nicht aus dem gesamten Kühlsystem. Dann kam der Moment der Wahrheit: Vorsichtig drehte ich das Ventil mit dem TORX heraus. Und, Überraschung! Statt einem sanften Rinnsal wurde ich mit einer vollen Ladung Kühlflüssigkeit begrüßt. Im Gesicht, im Mund, in den Haaren – überall! Wer hätte gedacht, dass Kühlflüssigkeit so vielseitig einsetzbar ist?

Nachdem ich den ersten Schock (und die unfreiwillige Dusche) überwunden hatte, habe ich schnell das neue Ventil eingesetzt und den ungewollten Springbrunnen beendet.

Ach ja, der Geschmack der Kühlflüssigkeit – eine Erfahrung, die man nicht so schnell vergisst. Falls du dich jemals gefragt hast, wie es ist, auf eine Mischung aus bitterem Metall und einer Spur von giftigem Kaugummi zu beißen, kann ich dir sagen: Es ist so ungefähr das, was du dir unter „unverwechselbar“ vorstellst.

Stell dir vor, du leckst an einem alten Autoteil, das in einem Meer aus bitterem Sirup geschwommen ist – nicht gerade das Gourmet-Erlebnis, auf das man hinarbeitet. Doch ich bin sicher, mein Magen hat diesen exotischen „Cocktail“ in Rekordzeit abgelehnt. Also, kleiner Tipp von mir: Lass die Kühlflüssigkeit lieber im Radiator, wo sie hingehört!

Die Moral von der Geschichte? Beim nächsten Mal lasse ich den Druck ab, bevor ich so etwas anfange. Aber hey, wieder was gelernt – und eine Erfahrung reicher. Denn wer braucht schon eine normale Dusche, wenn man eine mit Kühlflüssigkeit haben kann?

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail

Wie man ein winziges Loch zur epischen Heldentat macht

Tag 77

 

Man könnte meinen, dass sich der Großteil unseres Lebens über den Reifen abspielt – schließlich sitzen wir meistens bequem hinter dem Lenkrad, während die Reifen die harte Arbeit erledigen. Aber nicht so letzte Woche. Da haben wir uns wortwörtlich unter das Fahrzeug begeben. Grund? Ein leises, fast schon melodiöses „Pffffffft“. Nein, das war nicht der Gesang eines verliebten Kanarienvogels. Unsere Luftdruckanlage hatte beschlossen, in die Opernkarriere einzusteigen.

Heute war der große Tag der Jagd. Mit einem gefühlten Dschungel aus 100 Metern Leitung, die sich überall am Fahrzeug entlangschlängeln, war dies keine einfache Aufgabe. Es war, als ob man versucht, eine Nadel im Heuhaufen zu finden – nur dass dieser Heuhaufen auch noch am Boden klebt und sich ungern anfassen lässt.

Aber wir sind ja nicht ohne Grund die MacGyvers der Fahrzeugwelt. Nach einem Marathon aus Tasten, Fühlen und „War das jetzt der Wind oder tatsächlich das Leck?“ haben wir es schließlich gefunden. Der Ort des Verbrechens war so gut versteckt, dass man eher einen Schatz unter der Erde vermuten würde. Aber da war es: Ein winziges Loch, kaum größer als eine Stecknadel. Doch für uns war es ein riesiger Erfolg.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Jetzt ging es ans Eingemachte. Der Unterfahrschutz musste ab – das war unser Indiana-Jones-Moment. Alle Kabelbinder wurden flink entfernt, und da war es: das schändliche Loch. Mit chirurgischer Präzision trennten wir den Schlauch, entfernten das beschädigte Stück, setzten eine Muffe an – und voilà, der Fehler war behoben.

Doch die Arbeit eines Helden ist nie getan. Schnell noch die Kessel mit Luft befüllt und überprüft, ob alles dicht ist. Ein letzter Check, alle Leitungen sicher befestigt, der Unterfahrschutz wieder an seinem Platz – und die Oper, äh, ich meine, die Fahrt kann weitergehen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Aber halt, das Abenteuer war noch nicht vorbei! Auch die Ladebordwand hatte ein Loch abbekommen – dieses Mal jedoch kein kleines Stecknadel-Mini-Leck, sondern ein ordentliches Loch, das sich nicht so einfach ignorieren ließ. Zum Glück war es leichter zu finden als das erste, aber das hieß nicht, dass die Reparatur ein Spaziergang war. Die Stelle musste für das Anschweißen eines Blechs vorbereitet werden. Und da war das nächste Problem: Wie kommt man überhaupt an diese fiese, schwer erreichbare Stelle heran?

Glücklicherweise arbeiten wir in einer Werkstatt, die mit allen erdenklichen Wunderwerkzeugen ausgestattet ist. Und heute war der Tag des Zungenschleifers – ein Werkzeug, das so spezialisiert ist, dass man sich fragt, wie oft es wohl im Jahr zum Einsatz kommt. Aber heute war sein großer Tag. Mit ihm konnten wir selbst an die Ecken und Kanten gelangen, wo unsere Finger nicht einmal hinträumen würden. Ein paar geschickte Schleifbewegungen, das Blech ordentlich angeschweißt, und das Problem war gelöst.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

So haben wir es geschafft, aus zwei Löchern ein episches Abenteuer zu machen. Ob unter dem Fahrzeug oder an der Ladebordwand – kein Leck ist vor uns sicher! Wer weiß, vielleicht erzählt man sich diese Geschichte in der Werkstatt noch Generationen lang… oder zumindest bis zum nächsten „Pffffffft“ oder „Klonk“.

Wenn Gummitüllen plötzlich zum Endgegner werden

Tag 76

Wer hätte gedacht, dass man sich bei einem LKW nicht nur mit tonnenschwerem Metall, sondern auch mit scheinbar harmlosen Gummitüllen herumschlagen muss? Kaum liegt man unter dem Fahrzeug, eröffnet sich eine Welt voller Überraschungen – und Herausforderungen, die man so nicht auf dem Schirm hatte.

Ein Drama in mehreren Akten

Da liegt man also, Nase an der Achse, und plötzlich starren einen diese Gummitüllen für die Druckluftfederspeicher an. „Kein Problem“, denkt man sich, „die ziehe ich mal eben über die vorgesehene Nut.“ Tja, von wegen! Stunden später hat sich außer meinem Frustlevel nichts bewegt. Erst versuche ich es, dann kommt Meike ins Spiel – doch auch sie muss sich geschlagen geben. Die Tüllen sitzen bombenfest, aber eben nicht da, wo sie sollen.

Kein Happy End mit der Feststellbremse

Nach unzähligen Versuchen und der Erkenntnis, dass Gummitüllen einen zermürben können, kam der Geistesblitz: Was, wenn die Feststellbremse Schuld ist? Gesagt, getan – die Bremse wird gelöst, und plötzlich tut sich ein kleiner Gummitüllen-Wunderweg von etwa 15 cm auf. Der Arm, der die Tülle umschließen soll, hat sich bewegt, und zwar so weit, dass klar war: Das Ding hat keine Chance, sich über diese Strecke zu dehnen. Wir hätten also ewig weitermachen können, ohne dass die Tülle jemals ihren Platz gefunden hätte.

 

(C) Ernst und Meike Wagner(C) Ernst und Meike Wagner

 

Federweg einstellen und entspannen

Doch keine Sorge, die Geschichte endet nicht in einem Gummitüllen-Desaster. Wie ich erfahren habe, lässt sich der Federweg einstellen! Das bedeutet, dass die Tüllen hoffentlich bald ihren richtigen Platz finden werden – ohne dass wir uns weiterhin die Haare raufen müssen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Wer hätte gedacht, dass ein LKW so viele unerwartete Lektionen im Ärmel hat?

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail

Chaos in aller kürzeste Zeit

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(C) Ernst und Meike Wagner

 

Kennst du das?

Du möchtest nur mal schnell ein Bauteil einbauen oder etwas zusammenbauen. Die Werkzeugkiste ist ausgepackt, und du bist bereit, loszulegen. Doch plötzlich merkst du, dass etwas fehlt. Vielleicht brauchst du ein anderes Werkzeug, das in einer anderen Kiste liegt. Also packst du die nächste Kiste aus und suchst nach dem richtigen Teil. Und dann passiert der Klassiker: Der Adapter, den du vor wenigen Minuten noch in der Hand hattest, ist auf mysteriöse Weise wie vom Erdboden verschluckt. Er liegt nicht da, wo er sein sollte, und du musst erneut auf die Suche gehen.

So ergibt das eine das andere, und plötzlich stehst du mitten im Chaos. Das Vorhaben, das ursprünglich nur wenige Minuten dauern sollte, zieht sich jetzt in die Länge. Die Zeit vergeht, und am Ende fragst du dich, wo eigentlich die ganze Zeit geblieben ist.

Hier eine Feststellung, die du vielleicht auch schon einmal beim Zusammenbau gemacht hast:

  • Arbeit: 45%
  • Wo ist das Werkzeug, das ich gerade in der Hand hatte?:  15%
  • Suche nach Bauteilen und Werkzeugen: 20%
  • Nachdenken, wie mache ich das am besten?: 20%

Das zeigt: Manchmal liegt die wahre Herausforderung nicht im eigentlichen Arbeiten, sondern darin, alles Nötige zur Hand zu haben und organisiert zu bleiben. Ein bisschen Chaos gehört wohl einfach dazu – oder was meint Ihr?

 

Categories: Fail

Scheibenwischer nochmal einstellen

Tag 71

Wir haben bemerkt, dass die Scheibenwischer nicht richtig eingestellt waren. Der Wischer hat immer den unteren Gummibereich erwischt und nochmal drüber gewischt. Eine höhere Einstellung hätte bedeutet, dass die Scheibenwischer in der Nullstellung schräg im Fenster stehen würden.

Haben wir das Gestänge vielleicht falsch herum eingebaut? Oder hatte der Scheibenwischermotor einen kleinen Schuss?

Jedenfalls mussten wir die vordere Beplankung wieder abbauen. Dazu nahmen wir die Beplankung wieder aus dem Scheibengummi, um an das Scheibenwischergestänge zu gelangen.

Ein ärgerlicher Aufwand, aber letztendlich mussten wir den Nullpunkt des Wischermotors und den unteren Nullpunkt des Gestänges zusammenführen.

– So sieht es doch richtig Gut aus – Oder?

 

 

Türverriegelungsschock

Tag 61

Die Türen haben mich wieder altern lassen. Zunächst alles saubergemacht, und die neue Diffusionsfolie angebracht. Sieht ja schon mal ganz gut aus.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Danach die Türverkleidung angebracht und als erstes die Tür zugeschlagen und verriegelt. Jetzt ging die Tür nicht mehr auf. Der Schock sitzt tief. Erster Schweißausbruch macht sich bemerkbar. Die Verriegelung war verklemmt. – Im Nachhinein gesehen war die Tür nicht verklemmt, sondern einfach dermaßen mit altem Öl und Fett so versulzt das die Ver- und Entriegelungsfunktion einfach nicht mehr gegeben war. Wie dem auch sei – die Tür ging einfach nicht mehr auf. Von außen Verriegelt und wieder entriegelt – nix. Von Innen verriegelt und versucht wieder zu entriegeln – nix. Nach ewigen hin und her ging die Tür irgendwann wieder auf. Puh, was für eine Erleichterung. – Also wieder die Verkleidung abgebaut und die Diffusionsfolie an der Stelle wieder entfernt und versucht das Türschloss zu reanimieren. – nix ging mehr. Nach ewigem hin und her war klar. Das Türschloss muss ausgebaut werden.

 

(C) Meike und Ernst Wagner   (C) Meike und Ernst Wagner

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Also erst mal das Schloss „raus operiert“. Versucht aber mal ein solches Schloss aus der Tür zu bekommen. – Ich sag Euch, ich habe so lange „rumgefummelt“ bis ich endlich  das Schloss in der Hand hatte. – Wie so etwas wieder eingebaut wird – keine Ahnung.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Als sich das Ding endlich in Händen hielt, konnte ich mit Bremsenreiniger das alte Fett entfernen. Dann Gängig machen bis alles ohne zu hacken funktionierte. Abschließend wieder mit Silikonfett alles eingefettet und wieder eingebaut. Natürlich ohne die Tür zu verschließen ein Probelauf gemacht. Jetzt hat alles wieder bestens funktioniert und ich konnte mit gutem Gewissen die Diffusionsfolie wieder anbringen und die Verkleidung wieder anbauen.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Nicht auszudenken was passiert wäre, wenn die Tür nicht aufgegangen wäre. Eine Katastrophe. – Das hätte ganz schön ins Auge gehen können. Ich habe bestimmt noch 2 Nächte danach Albträume gehabt. Inzwischen funktioniert die Tür wie sie soll, ohne nur ansatzweise Andeutungen von einer Fehlfunktion zu machen.

Wir sind Glücklich.

 

Träger gerissen

Tag 58

Der Träger musste geschweißt werden. Unglaublich welche Schäden bei einem solchen Fahrzeug auftreten können. Nicht auszumalen wenn uns so etwas erst beim TÜV aufgefallen wäre. Ohne Boden im Koffer war das Schweißen problemlos möglich und der TÜV-Prüfer hat hier sein OK jetzt schon gegeben.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Viel Kleinkram musste gemacht werden

Tag 27 – 32

Nachdem das Reparaturblech erfolgreich angebracht war, ging es wieder an den Zusammenbau. Zunächst musste die Heizung wieder angeschlossen werden. – Hätte da fast eine wichtige Schraube hierbei verloren. – Da muss man aufpassen wie ein Luchs. 🙂

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner

 

Eine Fummelei sonders gleichen. Haben es aber schlussendlich geschafft. Es tropft nichts und ist Dicht. Das Abdrücken hatten wir aber vergessen. Das haben wir erst gemacht nachdem wir das Amateurbrett wieder zusammengebaut hatten. Glücklicherweise hatten wir beim späteren abpressen keine lekagen. – Wir werden Berichten wenn es nicht gehalten hat.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Ist auch nichts nass geworden.

 

(C) Meike und Ernst Wagner Meike macht sich über die Polster her. So viel Dreck hätten wir nicht erwartet. Nun glänzen die Polster wieder und warten drauf endlich in den Süden

zu reisen. – Da müssen wir aber noch ein wenig warten. Unser Zeitfenster hat sich ja wegen der ganzen Rostsituation ein wenig in die Zukunft verschoben.

 

(C) Meike und Ernst Wagner (C) Meike und Ernst Wagner Dann tauchen auch noch solche Dinge auf. Diese Kappe gibt es so nicht mehr zu kaufen. Also die Kappe so angebracht das der

Riss nach unten zeigt. – Hoffe das hält. Geht ja nur darum, dass kein Wasser in den Scheibenwischermotor laufen kann – so unsere Meinung.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Auch die alten Abdeckungen für die Verkleidung im Führerhaus haben wir schwarz lackiert um später ein homogenes Bild zu haben.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Und … die Kotflügel wurden vorbereitet für das Lackieren.

 

Wir haben die Windschutzscheibe ausgebaut

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Tag 13

Die Entwicklungen hinter der Beplankung und Wischträgerplatte machen mir große Sorgen, so das ich mich auf dem Weg gemacht habe, um dieser Sache auf den Grund zu gehen.
Hierzu haben wir die Windschutzscheibe ausbauen müssen. Dieses Unterfangen ging bedauerlicherweise in die Hose. Die Windschutzscheibe hat den Ausbau nicht überlebt, so dass wir nicht nur eine neue Fensterdichtung bestellen müssen, sondern auch die passende Windschutzscheibe gleich mit dazu.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Nach dem Entfernen der Windschutzscheibe, setzte sich großes Entsetzen ein. Das gesamte Ausmaß der voraussichtlichen Baustelle kann jetzt erahnt werden.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Tief erschüttert habe ich mir erst mal ein Schnaps gönnen müssen. Der Geschmack und das Gefühl wie der scharfe Saft sich in Richtung Magen bewegte, zeigte mir, dass ich mich in der Realität befinde und es keine Möglichkeit mehr gibt aus diesem Albtraum zu entschwinden. – Ein Aufwachen ist hier nicht vorgesehen.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Sogar im Dichtungsgummi herrscht der Blätterteig.
Die Situation ist so wie sie ist und wir müssen die Sache einfach Schritt für Schritt angehen. Aufgeben ist hier keine Option. Also haben wir alle Innenverkleidungen abmontiert und können uns nach dem Saubermachen ein Besseres Bild von der Situation machen.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Solche versteckten Mängel sind bei einem Kauf leider nicht sichtbar, geschweige denn erahnbar.
Wir hoffen bald ein Ersatzblech zum einschweißen zu erhalten. Aufgrund der bevorstehenden Feiertage könnte die Lieferzeit sich ein wenig verzögern. Mit ein wenig Glück können wir das Blech noch in diesem Jahr in Händen halten.

Mal sehen.

Ein Zustand macht mir immer mehr Sorgen: Mit jedem Bauteil das wir ausbauen, wird unser Lager immer Größer. Ob wir alles wieder eingebaut kriegen? – Hoffentlich haben wir zum Schluss keine Schrauben übrig…

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Die Zeit rennt davon

Tag 5 und Tag 6

Die Zeit rennt davon. An diesen Tagen war vor allem entrosten und reinigen des Fahrzeugrahmens auf dem Plan.

 

Natürlich auch kleine Schönheitsreparaturen durften nicht fehlen. Am Führerhaus haben wir ebenfalls kleinere Roststellen gefunden die wir gleich mit behandelt haben. Mit dem anmalen der großen sichtbaren Stellen tun wir uns noch schwer. Der Farbton am Fahrzeug hat sich im Laufe der Jahre verändert, so dass unsere Verbesserungen (trotz Originalfarbton von Mercedes) sofort sichtbar werden.

 

Da wissen wir noch nicht wie wir damit umgehen sollen. In der Zwischenzeit haben wir uns auch an die vorderen Positionslichter rangemacht. Leider ist mir hier die Dichtung kaputtgegangen, so dass ich neue Dichtungen aus Moosgummi geschnitten habe. Ob das dichthält? – wir werden sehen.

 

Schlussendlich ist mir noch eine tragende Schraube von der „Bremskraftregulierungseinrichtung“ abgerissen. Hier gilt es noch eine Lösung zu finden das zu reparieren.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Zudem müssen noch die Seitenbegrenzungsbeleuchtungen repariert werden.

 

(C) Meike und Ernst Wagner

 

Am Tag 6 haben wir abschließend die erste Farbschicht auf den Fahrzeugrahmen aufgebracht. Sieht nicht ganz so schön aus. Mal sehen ob das verbessert werden kann.

 

Ein Spruch des Werkstattmeisters wird mich immer begleiten:

Koi Problem – Das kriegen wir na

Vor dem Ausbaubeginn der erste Schaden

 

Zu Beginn – also noch vor dem Ausbaubeginn ist uns noch ein Schaden entstanden. Dieser muss jetzt vor dem Ausbau noch repariert werden. Glücklicherweise ist das ein Versicherungsschaden. Nicht auszudenken, wenn so etwas im fertig ausgebauten Zustand passiert wäre.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Inzwischen warte ich 3 Wochen bis sich ein Gutachter sich hierher bemüht. Werde diese Woche mal diese Sache angehen. Wir wollen als erstes mit der Rostbehandlung anfangen. Mal sehen welche Überraschungen uns hier erwarten.

Zudem möchte ich in den nächsten Wochen ein erstes Gespräch mit dem TÜV-Prüfer führen, um mit ihm den Umbau zum Wohnmobil zu besprechen und abzustimmen. Auch eine mögliche Hallennutzung muss noch geklärt werden.

Gibt also einiges zu erledigen.

Fortsetzung folgt…

 

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