Frästisch mal schnell gebaut
Aus einer fixen Idee schnell einen mobilen Untersatz für die Kopffräse gezimmert.
Es fängt ja immer gleich an: Man will nur mal schnell was bauen. In meinem Fall war’s ein Frästisch. Nichts Großes, einfach ein stabiler Tisch, der meine Kopffräse halten sollte, damit ich bei zukünftigen Projekten nicht jedes Mal auf den Knien rumrutschen muss wie ein Bittsteller vor der Werkbank. Und da ich bekanntlich nicht gern lange plane, sondern lieber direkt loslege (Planung ist schließlich was für Leute mit Zeit, oder für Profis), war klar: Das Ding wird mobil, handlich – und irgendwie schon passen.

Gesagt, getan. Ein paar Holzplatten, Schrauben, und das gute Gefühl, zu wissen, was man tut – was natürlich trügerisch war. Denn kaum stand das Grundgerüst, fiel mir auf: Der Tisch ist… sagen wir… kompakt. Oder, wie der Fachmann sagt: „a bissle zu klein“. Aber hey – das nennt man Flexibilität! Man kann ja schließlich anbauen. Also hab ich’s gemacht: Eine schicke, improvisierte Vergrößerung mit Hilfsmitteln, die man sonst nur in der Resterampe des Baumarkts findet.

Diese Erweiterung war nötig, weil ich mal eine sehr lange Fräsung auf einer leicht unebenen Fläche machen musste. Und was soll ich sagen – das Ergebnis ist… nun ja… nicht wie vom Schreiner. Aber wenn man es nicht weiß, fällt’s keinem auf. Außer vielleicht jemandem mit einer Wasserwaage im Auge.
Der Anschlag bekam natürlich auch gleich eine Absaugmöglichkeit – man will ja schließlich nicht in einer Wolke aus Holzstaub verschwinden. Alternativ hat der Fräskopf übrigens noch einen eigenen Absaugstutzen aus Kunststoff. Heißt: Je nach Aufgabe kann ich die Absaugung entweder von unten oder von oben anschließen. Luxus pur! Fast wie in einer richtigen Werkstatt – nur eben mit mehr Kabelsalat.

Und weil es bei jedem Projekt ja immer „Kleinigkeiten“ gibt, die man später noch macht, stehen die Flügelmuttern für den Anschlag natürlich auch noch auf der To-do-Liste. Damit kann ich den Anschlag irgendwann mal schnell und ohne Werkzeug verstellen. Irgendwann. Spätestens, wenn mich das Schrauben mit dem Maulschlüssel endgültig nervt.

Fazit: Der Frästisch ist inzwischen eines der unverzichtbarsten Werkzeuge in meiner kleinen Bastelwelt. Auch wenn er nicht perfekt ist – er funktioniert, und das ist doch die Hauptsache. Außerdem: Perfektion ist langweilig. Kleine Macken erzählen Geschichten und in Pfuschen sind wir gut :-). Und wenn der Frästisch reden könnte, würde er wahrscheinlich sagen: „Ich bin vielleicht nicht schön, aber ich bin gebaut worden – und zwar mit Herzblut, Improvisationstalent und einem gesunden Maß an Selbstüberschätzung.“
Oder kurz gesagt: Passt schon.