Doppelter Boden wird angepasst

Im Ausbauverlauf unseres LKW-Kofferaufbaus gibt es Momente, da denkt man: „Jetzt läuft’s.“ Und genau dann kommt der doppelte Boden und erinnert einen freundlich, aber bestimmt daran, dass Holz, Wassertanks und Millimeter eine sehr eigene Vorstellung von Perfektion haben. Spoiler: Am Ende passt alles. Wirklich. Sogar richtig gut.
Zunächst einmal die gute Nachricht: Die Sitzbänke haben inzwischen ziemlich genau ihre spätere Endposition erreicht. Ein Meilenstein, denn damit war klar, ob unser zweiter Wassertank unter den Fußraum passt – und er passt. Fast schon ein bisschen zu gut, aber dazu später. Auch der Abstand der Sitzbank zur PSK-Tür ist ausreichend, sodass sich die Tür ungehindert öffnen und schließen lässt. Ein Detail, das man spätestens dann zu schätzen weiß, wenn man nicht jedes Mal akrobatische Einlagen beim Ein- und Aussteigen hinlegen möchte.
Bevor wir uns jedoch dem Zwischenboden widmen konnten, musste der Wassertank fixiert werden. Einfach „hinstellen und hoffen“ war keine Option, auch wenn das kurzfristig sehr verlockend klang. Also haben wir zunächst Holzstege auf den Boden geklebt. Ja, geklebt. Mit ordentlich Montagekleber und dem festen Glauben daran, dass das Zeug wirklich hält, was auf der Kartusche versprochen wird. In diese Stege kam eine Antirutschmatte, darauf der Tank. Allein dadurch saß er schon erstaunlich brav an seinem Platz.

Zur endgültigen Sicherung folgten dann vier Löcher durch den Boden. Mit Bohrmaschine, ruhiger Hand und einem kurzen Moment der inneren Einkehr. Anschließend wurden M8-Gewindestangen mit Ösen montiert, um den Tank mit einem Gurt nach unten zu ziehen. Ergebnis: bombenfest. Wirklich bombenfest. Der Tank bewegt sich keinen Millimeter mehr – selbst wenn er es wollte.
Jetzt war es an der Zeit, den Zwischenboden fertigzustellen. Also Maßband raus, Stichsäge an, und los ging das große Zuschneiden und Anpassen. Stück für Stück. Sehr konzentriert. Und trotzdem habe ich mich an zwei Stellen verschnitten. Natürlich nur minimal. Wirklich nur Millimeter. Die Art von Millimetern, die man erst sieht, wenn man genau weiß, wo sie sind. Sie sehen es? Nein? Gut. Genau so war der Plan.

An zwei weiteren Stellen zur Wand hin fehlten ebenfalls ein paar Millimeter. Statt alles neu zu machen – was rein theoretisch möglich gewesen wäre, praktisch aber meine gute Laune gefährdet hätte – habe ich kurzerhand die Bodenplatte an den Füßen der Küche mit der Oberfräse etwas Material abgenommen. Millimeterarbeit mit maximalem Selbstvertrauen. Jetzt sitzt alles perfekt, und niemand kommt jemals auf die Idee, an genau dieser Stelle mit der Wasserwaage zu stehen. Hoffentlich.

Nachdem alles angepasst war, kam Meike ins Spiel. Sie hat die Bodenplatten auf beiden Seiten lackiert. Nicht nur, weil es gut aussieht, sondern auch, weil wir gelernt haben, dass Holz im Fahrzeugausbau gerne ein Eigenleben entwickelt, wenn man es unbehandelt lässt. Pinsel, Rolle, Lack – und plötzlich sieht alles sehr viel professioneller aus, als es sich während des Sägens angefühlt hat.

Kaum war der Lack trocken, fiel uns auf, dass der hintere Eingangsbereich noch nicht ganz stimmig war. Also nochmal zurück an die Aluprofile. Diese wurden gekürzt, und die Bodenplatten anschließend mit etwa fünf Zentimetern Überhang angepasst. Ein kleiner Eingriff mit großer Wirkung: Der Eingang wirkt jetzt deutlich homogener und „aus einem Guss“. Fast so, als hätten wir das von Anfang an so geplant.
Ein Punkt bleibt allerdings noch offen: Aufgrund der Tritthöhe von über 30 Zentimetern wird hier definitiv eine Zwischenstufe nötig sein. Unsere Knie haben das sehr deutlich kommuniziert. Diese bauen wir zu einem späteren Zeitpunkt ein – der Ausbauverlauf bleibt also spannend.
Unterm Strich war das Anpassen des doppelten Bodens eine dieser Arbeiten, bei denen man am Ende stolz davorsteht und sich fragt, warum man zwischendurch mehrfach überlegt hat, ob Briefmarkensammeln nicht doch das entspanntere Hobby gewesen wäre. Aber genau das macht den Ausbau unseres LKW-Kofferaufbaus aus: planen, sägen, fluchen, lachen – und am Ende passt es. Meistens sogar besser als gedacht.