Kategorie: Möbelbau

Wir planen mal wieder um

Wie soll es anders sein:
Die Küche steht an ihrem vorgesehenen Platz. Die PSK-Tür ist eingebaut. Alles ist – theoretisch – perfekt umgeplant, um genau die paar Zentimeter auszugleichen, die unsere PSK-Tür völlig ungeplant, aber dafür sehr selbstbewusst für sich beansprucht. Auf dem Papier: kein Problem. In der Realität: na ja … ihr ahnt es vermutlich schon.

Also machen wir das, was wir inzwischen ziemlich gut können:
Wir bauen.

(C) Ernst und Meike Wagner

Aus 20er Aluprofilen entsteht unser erstes Eckbank-Teil. CAD? – Check.
Profile zugesägt? – Check.
Verschraubt? – Check.
An den vorgesehenen Platz gestellt? – Check.

Erkenntnis nach exakt 3 Sekunden Probesitzen:
„Es ist einfach viel zu eng.“

Nicht „ein bisschen kuschelig“. Nicht „passt schon irgendwie“.
Sondern: Hier sitzt man wie im Linienflug in der letzten Reihe – nur ohne Getränke-Service und aneinander kommt man auch nicht vorbei.

Während ich noch darüber nachdenke, ob man Sitzkomfort eventuell neu definieren kann, kommt Meike mit einem Vorschlag um die Ecke:

„Warum machen wir nicht Face-to-Face?“

Kurze Stille.
Dann Nicken.
Dann CAD auf.

Also: alles nochmals umgeplant. Komplett. Natürlich.
Weil warum einfach, wenn man auch alles nochmal neu machen kann?

Und als wäre das noch nicht genug, kommt die nächste Randbedingung auf den Tisch:
Die Sitzgelegenheit muss so geplant werden, dass auch unser zweiter Frischwassertank noch Platz findet.

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

Nach kurzem mentalem Überschlagen, erneutem CAD-Geschubse und ein bisschen Stirnrunzeln steht fest:
Der Tank bekommt seinen Platz unter den Füßen.

Nicht ideal. Nicht luxuriös.
Aber funktional – und vor allem: drin.

Am nächsten Tag geht’s ans Eingemachte.
Die neue Sitzgelegenheit wird im CAD konstruiert, anschließend mit 20er Aluprofilen:

  • zugesägt

  • aufgebaut

  • verschraubt

  • kritisch beäugt

  • wieder auseinander

  • wieder zusammen

Nach der ersten Anpassung an ihrem zukünftigen Platz dann endlich dieser magische Moment:

„So machen wir das.“

Ein Satz, der im Ausbau ungefähr so viel wert ist wie ein unterschriebener Vertrag. Oder zumindest fast.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Flux noch die Rückwand und den Boden in der Rücklehne zugeschnitten, eingepasst und verschraubt.
Und plötzlich passiert etwas Faszinierendes:

Mit jeder Holzplatte fühlen sich die Sitzbänke stabiler an.

Nicht nur ein bisschen.
Sondern so „da-kann-man-sich-drauf-fallen-lassen“-stabil.

Ein schönes Gefühl. Vor allem, wenn man vorher kurz Angst hatte, dass das Ganze eher als modernes Klappmöbel durchgeht.

Und ganz nebenbei wissen wir jetzt:
Über unseren Füßen wird gesessen – darunter lagert Frischwasser.
Multifunktionalität auf Ausbaustufe „Camper“.

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

Wenn wir schon dabei sind, gehen wir direkt weiter.
Die ersten Wände des Gaskastens – zukünftige Heimat unserer 11-kg-Gasflasche – werden zugesägt und angepasst.

Alles sitzt. Alles passt. Alles sieht so aus, als wüssten wir, was wir tun.

Aber:
Der Gaskasten? Das wird eine eigene Geschichte.
Mit Sicherheit. Und vermutlich mit mindestens einem unerwarteten „Ach so…“.

Fortsetzung folgt.
Ganz sicher. 😄

Jetzt wird es Hell

 

Aluprofile sind ja so eine Sache, von der man immer sagt, man wisse genau, wofür sie gut sind, bis man dann davorsteht und merkt, dass sie eigentlich alles können, ausser einem die Entscheidung abnehmen, wie man sie jetzt schon wieder verbaut. Genau so ging es uns auch, denn ursprünglich sollten sie unter dem Bett einfach nur für etwas mehr Stabilität sorgen, ganz unspektakulär und ganz brav. Doch wie das immer so ist, wenn man einmal anfängt genauer hinzuschauen, fiel uns auf, dass diese unscheinbaren Profile nicht nur tragen, sondern auch Platz bieten, und zwar für Licht. Und plötzlich war klar: Jetzt wird es hell, ob das Bett will oder nicht.

(C) Ernst und Meike Wagner

Also haben wir LED-Streifen in die Nut gepackt und eine transparente Abdeckleiste darüber geschoben, und auf einmal sah das Ganze so aus, als hätten wir das von Anfang an genau so geplant und nicht erst nach dem dritten Kaffee und einer mittelgrossen Sinnkrise. Das Licht ist jetzt schön versteckt, blendet niemanden und wirkt wie aus einem Guss, was besonders beeindruckend ist, wenn man weiss, wie oft wir das Profil noch einmal gelöst haben, weil es minimal schief war, oder zumindest schief genug, dass es uns nachts im Schlaf verfolgt hätte.

(C) Ernst und Meike Wagner

Und weil wir offenbar noch nicht genug wollten, haben wir das gleiche Spiel auch mit den 20×20 Aluprofilen getrieben. Denn warum einfach, wenn es auch multifunktional geht. Diese Profile führen jetzt die Konstruktion, beherbergen die LED-Lichter und dienen ganz nebenbei auch noch als Kabelkanal, denn Kabel, die frei herumhängen, sind bekanntlich der natürliche Feind jedes ambitionierten Selbstausbauers. Also haben wir die Kabel ebenfalls durch die Nut geführt und mit selbstgedruckten Clips fixiert, was in der Theorie nach Hightech klingt, in der Praxis aber bedeutete, dass wir mehrere Versionen dieser Clips gedruckt haben. Von „zu klein“ über „zu gross“ bis hin zu „warum hält das nicht“, bis irgendwann ein Clip entstand, der tat, was er sollte.

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

Diesen haben wir dann feierlich in die Nut geklemmt, als wäre er ein Meisterstück moderner Ingenieurskunst. Begleitet wurde das Ganze von unserem treuen Akkuschrauber, diversen Inbusschlüsseln, die sich ständig versteckten, einer Stichsäge, die mehr gesehen hat, als sie je wollte, und der leisen Hoffnung, dass am Ende niemand mit der Wasserwaage nachmisst. Das Ergebnis kann sich allerdings sehen lassen. Jetzt ist alles sauber verlegt, nichts baumelt, nichts blendet, und die Aluprofile machen genau das, was man von ihnen erwartet und gleichzeitig viel mehr. Sie stabilisieren, verstecken, leuchten und lassen unseren Ausbau so aussehen, als hätten wir einen Plan gehabt. Und allein dafür haben sie sich ihren Platz als absolute Allrounder mehr als verdient.

… to be continued

Projekt Bettkasten

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Es fing, wie immer, ganz harmlos an.
„Ach komm, wir bauen noch schnell einen Bettkasten.“
Schnell, haha. Wenn ich jedes Mal einen Euro bekäme, wenn ich das sage, könnten wir uns mittlerweile einen Tischler leisten.

Aber na gut. Stauraum ist schließlich König im Camper, und irgendwas braucht man ja, um die ganzen Kabel, Schräubchen, Ersatzteile und „das heben wir lieber auf, das könnte man irgendwann noch brauchen“-Dinge zu verstecken.

Also ran an die Arbeit – bewaffnet mit 20 mm Alu-I-Profilen (unsere heimlichen Lebenspartner), einer Bohrmaschine und der unerschütterlichen Überzeugung, dass das diesmal ganz easy wird.

Angefangen haben wir – ganz professionell – am Fußende. Erst mal Maß genommen. Und dann nochmal. – zweifel – Also nochmal.
Weil, seien wir ehrlich: egal wie oft man misst, es passt am Ende eh nie auf Anhieb.

Aber irgendwann hatten wir Zahlen auf dem Zettel, die zumindest so aussahen, als könnten sie was ergeben. Also los: Rahmen bauen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Wir wollten natürlich, dass das Ganze aussieht wie vom Designer – keine sichtbaren Schrauben, alles clean.
Also: Einschraubmuttern!
In der Theorie genial. In der Praxis … nun ja.

Finde mal Einschraubmuttern für 10 mm Holzplatten. Das war ein bisschen wie Einhornjagd im Baumarkt. Die Verkäuferin hat uns angeschaut, als hätten wir gerade gefragt, ob sie vielleicht auch Flügelmuttern mit echten Flügeln hätten.

Damit alles schön passt, haben wir die Bretter erst mal mit Schraubzwingen fixiert. Und dann durchs Aluprofil ins Holz gebohrt – aber nur fast durch!

Denn wer einmal komplett durchbohrt, darf sich direkt über ein hübsches Loch als Deko freuen.

Das ganze Spiel: Platte ran, bohren, Platte ab, Löcher auf M5 aufbohren, Einfräsung oben rein. Klingt technisch, fühlt sich in Wirklichkeit aber an wie Yoga mit Elektrowerkzeugen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann die Löcher für die Einschraubmuttern vorbereiten, Muttern mit Konstruktionskleber einschmieren (schöne Sauerei übrigens) und reindrehen. Und während der Kleber trocknet, denkt man so: Hoffentlich hält das, sonst war’s Kunst.

Nachdem alles ausgehärtet war, kam der große Schraubmoment.
Wir haben gefühlt 100 Schrauben eingedreht – jede einzelne mit Loctite gesichert.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Loctite ist so was wie Superkleber für Leute mit Commitment-Issues: einmal drauf, kriegst du’s nie wieder los.
Aber immerhin löst sich jetzt garantiert nix mehr – weder die Schrauben, noch unsere Sehnenscheidenentzündung.

Für die Klappe haben wir eine Fräsung für Klavierbandscharniere gemacht.
Allein das Wort klingt ja schon, als würde man Chopin spielen, während man schraubt.
In Wahrheit haben wir uns einfach mit der Oberfräse angelegt und gehofft, dass sie gnädig ist.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann Scharniere rein, Deckel montiert – und siehe da: Es funktioniert!
Natürlich nicht auf Anhieb. Erst klemmte es, dann fiel’s runter, dann klemmte es wieder – aber am Ende lief’s wie geschmiert (im wahrsten Sinne).

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann wurden die Zierleisten angebracht. Der Kasten sieht aus wie ein Weihnachtsbaum.

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Und weil wir schon mitten im Größenwahn waren, haben wir noch LED-Bänder eingebaut.
Mit Magnetkontaktschalter. Jetzt geht das Licht an, wenn man den Kasten öffnet.
Wir haben also offiziell Beleuchtung unterm Bett. Romantik trifft Elektronik.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann kam das Finale: Einbau am Bettfußende.
Zum Glück hatten wir beim Bettenbau schon vier Nutensteine vorgesehen. (Ja, das war tatsächlich mal vorausschauendes Denken – fast schon unheimlich.)

Zur Dämpfung der Vibrationen im Koffer kamen Gummischeiben dazwischen – die gleichen wie bei unserer Solaranlage.
Man könnte sagen, wir haben eine gewisse Markenbindung zu Gummi.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Die eigentliche Herausforderung: alle vier Schraubenlöcher genau über den Nutensteinen positionieren.
Das war Millimeterarbeit auf Niveau „Augenmaß, Schweißausbruch und Stoßgebet“.

Aber – Wunder geschehen – es hat gepasst!
Das Gefühl war ungefähr so, als hätten wir gerade einen IKEA-Schrank ohne Fluchen aufgebaut.

Kaum war das Fußende fertig, dachten wir uns:
„Jetzt läuft’s! Lass uns das gleiche Spiel noch mal machen – vorne!“

Und so wiederholte sich das ganze Schauspiel: messen, bohren, fluchen, Loctite inhalieren.
Aber hey – Übung macht den Meister.
Oder zumindest jemanden, der sehr viele Aluprofile besitzt und wenig Geduld.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Was bleibt?
Ein wunderschöner Bettkasten, der aussieht, als wär er schon immer da gewesen.
Ein Rücken, der dringend Urlaub braucht.
Und das stolze Wissen, dass wir jetzt unter dem Bett Licht haben.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Wir haben gelacht, geschwitzt, geflucht – und am Ende gewonnen.
Der Bettkasten steht.
Er hält.
Er leuchtet.

Und wir?
Wir leuchten gleich mit. 😎

Unser Besuch bei der Firma Vöhringer

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Am vergangenen Wochenende haben wir uns auf ein ganz besonderes Abenteuer begeben – ein Ausflug zur Firma Vöhringer, um das perfekte Holz für unseren Innenausbau zu bestellen. Wer hätte gedacht, dass ein Holzgeschäft so aufregend sein könnte? Ganze drei Stunden haben wir dort verbracht, und das war erst der Anfang.

 

Schon beim Betreten der Halle wurden wir herzlich von Herrn Schneider empfangen, der uns mit Enthusiasmus und einem Funkeln in den Augen in die Welt der Holzarten und Furniere einführte. „Lebendige Strukturen in Verbindung mit ruhigen Elementen, die eine harmonische Kombination darstellen,“ erklärte er mit der Leidenschaft eines Künstlers. Wir haben natürlich eifrig genickt und so getan, als würden wir jedes Wort verstehen. Er zeigte uns die verschiedensten Holzarten und Kombinationen – von Eiche über Nussbaum bis hin zu mysteriösen Hölzern, deren Namen wir noch nie gehört hatten.

Besonders beeindruckend war jedoch die Farbgestaltung und die möglichen Kombinationen. Ich muss sagen, Herr Schneider hätte auch als Farbpsychologe Karriere machen können! Die Beratung war wirklich exzellent – freundlich, geduldig und mit einem tiefen Verständnis für unsere (zugegeben) recht speziellen Wünsche. Und glaubt mir, unsere Wünsche waren wirklich speziell! Doch Herr Schneider nahm die Herausforderung an.

 

Um uns wirklich jede Möglichkeit zu zeigen, Zack … rannte er mehrfach in sein Lager, kam immer wieder mit neuen Holzproben zurück und erklärte die Eigenschaften jeder einzelnen mit einer Begeisterung, die man nur bei Fußballfans während der Weltmeisterschaft sieht. Mühen scheute er keine. Mit dem Gabelstapler hob er mehrere schwere Platten herunter, um an die Platten darunter zu kommen, die wir als Ganzes sehen wollten.

 

Und dann, als wir dachten, wir hätten uns entschieden, kam Herr Schneider noch auf die glorreiche Idee, die von uns ausgewählten Muster nach draußen zu bringen. Schließlich, so meinte er, müsse man die Holzarten auch im Tageslicht betrachten, um eine endgültige Entscheidung treffen zu können. Also standen wir da, zwischen Halifax, Betonoptik, und schauten den Mustern tief in die Maserung, als könnten wir darin die Antwort auf das Universum finden.

 

Wichtig war uns natürlich auch das Gewicht der Materialien, verbunden mit einer hohen Formstabilität. Schließlich soll unser Innenausbau nicht nur gut aussehen, sondern auch den täglichen Belastungen standhalten können. Herr Schneider hatte auch hierfür immer die passende Lösung parat und berücksichtigte unsere Wünsche bei jeder Auswahl.

 

Natürlich haben wir Herrn Schneider gefragt, ob wir ihn in unserem Blog erwähnen dürfen – und er hat sofort zugestimmt. Deshalb, Herr Schneider, an dieser Stelle nochmals unser herzlichster Dank! So eine Beratung findet man selten – mit Herzblut, Humor und einer Menge Sachverstand. Ohne Ihre Expertise, Ihre Geduld und Ihre unermüdliche Hilfsbereitschaft wären wir wahrscheinlich immer noch auf der Suche nach der perfekten Holzplatte.

 

Und falls auch ihr gerade in der Planungsphase für ein Projekt steckt und das beste Material sucht: Wir können euch die Firma Vöhringer wirklich ans Herz legen. Denn wenn es um Holz geht, gibt es kaum jemanden, der euch geduldiger und besser beraten kann. Und bitte denkt daran – Vorher einen Termin ausmachen und viel Zeit mitbringen.

 

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Grundgewicht eines Klein-LKW´s

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Es ist schon bemerkenswert zu sehen, was an Zuladungsmöglichkeit für ein Klein-LKW zur Verfügung steht. Unsere Wunschausstattung ist ein Koffer mit Ladebordwand. In dieser Konstellation stehen uns LKW´s mit einem Leergewicht von 4850 bis 5200Kg also eine Zuladung von nur 2190 bis 2640Kg zur Verfügung. Jetzt noch die vom TÜV (gem. TÜV-Merkblatt) vorgesehenen Freigrenze von ca. 300 Kg bleibt einem ein Gewicht von 1890 bis max. 2340Kg für den Ausbau übrig. – Das ist nicht viel.

Es ist ja schon auch bemerkenswert was für ein Grundgewicht vorhanden sein muss um überhaupt 2to bis 2,5to an Ladung zu bewegen.

 

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