Monat: November 2025

Noch mehr Werkzeug

(C) Ernst und Meike Wagner

Ich werde immer wieder gefragt: „Wie machst du das eigentlich?“
Und jedes Mal muss ich lachen. Nicht, weil die Frage lustig wäre, sondern weil ich meistens selbst nicht genau weiß, wie ich das mache.

Eines aber stimmt: Mit dem richtigen Werkzeug kannst du vieles erreichen.
Mit einer guten Portion Selbstüberschätzung sogar noch mehr.

Und zugegeben: Ein bisschen Ästhetik wollen wir ja auch. Schließlich möchte ich mir das Ergebnis später anschauen können, ohne jedes Mal unkontrolliert die Stirn zu runzeln.

Akkubohrer

Ein Akkubohrer gehört in jeden Haushalt.
Am besten zwei – besonders wenn man so arbeitet wie ich.

Ich habe es tatsächlich geschafft, einen Akkuschrauber so zu überlasten, dass er seinen elektrischen Geist aufgegeben hat.
Passiert ist das beim Schneiden von Gewinden in Alustangen.
Profis würden dafür vermutlich ein geeignetes Werkzeug nutzen – oder zumindest merken, wenn der Akkubohrer um Hilfe schreit.

Ich nicht.

Was ich daraus gelernt habe?
Wer billig kauft, kauft zweimal.
Oder in meinem Fall: Wer billig kauft, kauft einmal – und schweigt dann über den Rest.

Wir haben uns für Makita entschieden.
Nicht weil ich wüsste, was ich tue, sondern weil man mit einem Akku ungefähr 374 Geräte betreiben kann. Und das fand ich beeindruckend.

Es wirkt zumindest so, als wüsste man, was man tut.
Und das ist ja schon die halbe Miete.

Handkreissäge 

(C) Ernst und Meike Wagner

Gerade Schnitte sind wichtig.
Sie machen den Unterschied zwischen „Selbst gebaut“ und „Selbst verbrochen“.

Die Handkreissäge hat uns saubere Schnitte geliefert. Das Original-Sägeblatt ist so scharf, dass ich es beim ersten Einsatz fast ehrfürchtig angesehen habe. Fast.

Nur ein Hinweis, den ich gerne früher gehabt hätte:
Es gibt Kreissägen für Links- und Rechtshänder.
Ich habe natürlich die falsche gekauft.

Seitdem säge ich in Verrenkungen, die selbst ein Yoga-Lehrer nur mit Schmerzmittel vormachen würde.

Multitool

(C) Ernst und Meike Wagner

Das Multitool ist das Gerät für alle Situationen, in denen du denkst:
„Da komm ich nie hin.“
Oder:
„Wie konnte das SO passieren?“

Egal ob Schleifen, Entgraten oder an unmöglichen Stellen herumfurzeln – das Multitool regelt es.
Zumindest meistens.

Unser Gerät ist etwas schwer.
Beziehungsweise: Es ist so schwer, dass ich es manchmal nur hebe, um mich selbst daran zu erinnern, wie wenig Sport ich mache.

Aber wenn’s läuft, dann läuft’s.
Und es hat uns schon mehrfach gerettet.
Vor allem uns – vor uns selbst.

Stichsäge

(C) Ernst und Meike Wagner

Die Stichsäge kann alles.
Außer geradeaus, wenn du keinen Pendelhub hast, geht’s jedenfalls schneller.
Darum war der wichtig.

Mit Pendelhub schneidet man angenehm schnell, ohne Druck, ohne Wutanfälle. Nur mit gelegentlichem Fluchen – aber das ist normal.

Wir haben außerdem eine kleine Absaugvorrichtung angebaut.
Und ja, sie hilft.
Ohne sie hätte ich mindestens zweimal überlegen müssen, ob ich vielleicht doch zum Müllerberuf wechseln sollte.

Flex

(C) Ernst und Meike Wagner

Die Flex ist universell.
Du kannst mit ihr trennen, schleifen, schrubben – und dir gleichzeitig bewusst machen, wie dünn die Grenze zwischen „läuft gut“ und „Notaufnahme“ ist.

Ich arbeite mit der Flex mit einer Vorsicht, die ich sonst nur beim Öffnen heißer To-go-Becher habe.
Aber sie ist unverzichtbar.
Wir haben sie für alles Mögliche genutzt.
Vieles davon stand ganz bestimmt nicht im Handbuch.

Kopffräse

(C) Ernst und Meike Wagner

Die Kopffräse ist mein Lieblingswerkzeug – und gleichzeitig mein Geduldsgegner.

Saubere Holzkanten?
Ein Traum.
Manchmal bin ich überrascht, wie elegant ein Stück Holz aussehen kann, obwohl ich es angefasst habe.

Natürlich braucht die Kopffräse Vorbereitung. Viel Vorbereitung.
Ich verbringe mehr Zeit mit dem Einstellen, als das Gerät später tatsächlich fräst.
Aber das Ergebnis ist einfach… schön.
Und wenn ich schon etwas baue, dann möchte ich wenigstens ein Teil haben, das perfekt aussieht.

Categories: Werkzeug

Grauwassertank verbaut

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Es gibt Projekte, bei denen man sich denkt: „Wie schwer kann das schon sein?“ Und dann gibt es den Einbau eines Grauwassertanks. Spoiler: Es war schwer. Sehr schwer. Also so schwer, dass ich inzwischen leichte Panik bekomme, wenn ich nur das Wort „Abfluss“ höre.

Der Bau dieses Tanks war keine handwerkliche Aufgabe – das war ein Charaktertest. Eine Mischung aus Tetris, Indiana Jones und Höhle der Löwen, nur ohne Geld, aber mit sehr vielen schwäbisch geprägten Flüchen.

Die Idee war bestechend einfach: Der Tank sollte unter die Nasszelle, halb über die Revisionsöffnung – damit man später noch rankommt. Klingt logisch, oder? Ja, das dachte ich auch. Dummerweise ist „später rankommen“ im Selbstausbau eine sehr relative Angabe.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Denn kaum hatten wir uns für die Position entschieden, kamen die großen Fragen:
Wo verlaufen die Stromleitungen? Wo kommen die Frischwasserleitungen hin? Und warum habe ich das Gefühl, dass alles genau dort hin will, wo der Tank nicht hin darf?

Was folgte, war eine dreitägige Mess- und Grübelorgie, die mich endgültig davon überzeugt hat, dass ein Laserentfernungsmesser auch nur ein besonders teurer Zufallsgenerator ist.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Man sagt ja: Der Weg ist das Ziel. In unserem Fall war das Ziel scheinbar, jeden einzelnen Baumarkt Süddeutschlands persönlich kennenzulernen.

Der erste hatte alles, aber nichts davon passte. Der zweite hatte gar nichts. Und der dritte – mein persönlicher Favorit – hatte zwar „bald wieder Lieferung“, aber „bald“ bedeutete offenbar „irgendwann zwischen Weihnachten und dem nächsten Kometeneinschlag“.

Zwischendurch kam die Frage auf, ob wir einfach einen Eimer unter die Dusche stellen und ihn regelmäßig ausleeren sollten. Wäre vermutlich effizienter gewesen (Wie mein Chef immer sagt).

Nachdem die Stromleitungen endlich lagen, kam die Frage: „Und wo verlaufen die Frischwasserleitungen?“ Natürlich – genau da, wo der Abwassertank hin soll oder zumindest dahinter.

Der Ablauf musste außerdem so sitzen, dass man ihn von außen bedienen kann, aber bloß nicht über einer Stahltraverse endet. Das war der Moment, in dem ich gelernt habe, dass „viel messen“ in Wirklichkeit bedeutet: zehnmal messen, zwölfmal fluchen, einmal bohren, dreimal bereuen.

 

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Und dann kam das Thema Gewindegrößen. Es gibt Zoll, metrisch, britisch, italienisch, vermutlich auch marsianisch – aber keine zwei, die zueinander passen. Ich schwöre, ich habe mehr über Gewindesteigungen gelernt als über meine eigene Steuererklärung.

Ein Abwassertank ist ja an sich schon ein schönes Ding – bis er ein paar Mal benutzt wurde. Dann verwandelt er sich in eine mobile Geruchsbombe. Also musste eine Entlüftung her.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Unsere Lösung: HT-Rohre, Aktivkohle-Vlies, Aktivkohlegranulat – das volle Chemielaborprogramm. Und weil wir ja modern sind, habe ich mit dem 3D-Drucker ein Gitter gedruckt, damit das Vlies nicht verrutscht. (An dieser Stelle dachte ich kurz, ich sei ein Genie. Später stellte sich heraus, dass ich nur vergessen hatte, das Gitter richtig herum einzubauen. Aber hey, Details.)

Das Ganze lässt sich später tauschen, falls es doch irgendwann riecht wie in einer Kanalisation. Und das tut es mit Sicherheit.

Der Siphon – mein persönlicher Endgegner:

Der Zulauf von vier Anschlüssen sollte natürlich nicht für Geruchsbelästigung sorgen. Also kam ein großzügiger Siphon zum Einsatz. Großzügig im Sinne von: „Passt da überhaupt noch was anderes hin?“

Wie also montieren, dass alles brav durch den Siphon läuft, ohne dass das Klo plötzlich gurgelt wie ein nasser Frosch? Lösung: von oben. Konsequenz: Alles wurde höher. Und enger. Und komplizierter.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Kurz gesagt: Ich habe in dieser Phase mehr über die Gesetze der Schwerkraft gelernt, als Isaac Newton je wollte.

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Ein 140-Liter-Tank klingt harmlos – bis man sich vorstellt, dass das Ding bei einer Vollbremsung plötzlich beschließt, die Fahrerkabine von innen zu besuchen. Also musste das Teil bombenfest montiert werden.

Wir haben einen Steg aufgeklebt, eine Antirutschmatte (eigentlich für Teppiche – Improvisation ist alles!) eingelegt, den Tank draufgesetzt, M8-Gewindestangen durch den Boden gejagt und mit Transportbändern fixiert.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieser Tank jetzt auch bei einem Erdbeben Stufe 8 nicht mal zuckt. Wenn das Auto irgendwann auseinanderfällt – der Tank bleibt.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Der Sensor-Einbau war dann der feine Abschluss. 37-mm-Loch bohren, hieß es. Einfach, hieß es. Natürlich hatten wir keinen passenden Bohrer. Also warten. Wieder.

Als er endlich da war, erst mal eine Probebohrung in Holz – man wird ja vorsichtig. Dann das Loch in den Tank, Sensor angepasst, Stäbe gekürzt, alles dicht gemacht. Ich schwöre, ich habe noch nie bei einem Loch so geschwitzt.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Und dann war es soweit: Der große Wassertest. Wir standen da wie NASA-Ingenieure vor dem Raketenstart. „Ist alles bereit?“ – „Ich glaube schon…?“

Langsam Wasser rein. Kein Tropfen. Noch mehr Wasser. Immer noch dicht. Ein erleichtertes Aufatmen, das vermutlich bis zum Nachbargrundstück zu hören war.

Klar, ein paar Tropfen kamen später doch irgendwo raus – aber das gehört dazu. Sonst wäre es ja langweilig.

 

Fazit

Der Grauwassertank steht. Er hält dicht. Er wackelt nicht. Und wir haben auf dem Weg dorthin so ziemlich jede handwerkliche Emotion durchlebt, die es gibt – von „Das wird mega!“ bis „Ich ziehe in eine Höhle und bade im Fluss.“

Aber jetzt, wo alles fertig ist, sind wir fast schon ein bisschen stolz. Und wenn ihr uns das nächste Mal auf dem Stellplatz seht: Fragt bitte nicht nach dem Abfluss. Wir brauchen noch ein paar Monate, um das zu verarbeiten.

Categories: Abwasser, Ausbauverlauf, Wasser

Projekt Bettkasten

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Es fing, wie immer, ganz harmlos an.
„Ach komm, wir bauen noch schnell einen Bettkasten.“
Schnell, haha. Wenn ich jedes Mal einen Euro bekäme, wenn ich das sage, könnten wir uns mittlerweile einen Tischler leisten.

Aber na gut. Stauraum ist schließlich König im Camper, und irgendwas braucht man ja, um die ganzen Kabel, Schräubchen, Ersatzteile und „das heben wir lieber auf, das könnte man irgendwann noch brauchen“-Dinge zu verstecken.

Also ran an die Arbeit – bewaffnet mit 20 mm Alu-I-Profilen (unsere heimlichen Lebenspartner), einer Bohrmaschine und der unerschütterlichen Überzeugung, dass das diesmal ganz easy wird.

Angefangen haben wir – ganz professionell – am Fußende. Erst mal Maß genommen. Und dann nochmal. – zweifel – Also nochmal.
Weil, seien wir ehrlich: egal wie oft man misst, es passt am Ende eh nie auf Anhieb.

Aber irgendwann hatten wir Zahlen auf dem Zettel, die zumindest so aussahen, als könnten sie was ergeben. Also los: Rahmen bauen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Wir wollten natürlich, dass das Ganze aussieht wie vom Designer – keine sichtbaren Schrauben, alles clean.
Also: Einschraubmuttern!
In der Theorie genial. In der Praxis … nun ja.

Finde mal Einschraubmuttern für 10 mm Holzplatten. Das war ein bisschen wie Einhornjagd im Baumarkt. Die Verkäuferin hat uns angeschaut, als hätten wir gerade gefragt, ob sie vielleicht auch Flügelmuttern mit echten Flügeln hätten.

Damit alles schön passt, haben wir die Bretter erst mal mit Schraubzwingen fixiert. Und dann durchs Aluprofil ins Holz gebohrt – aber nur fast durch!

Denn wer einmal komplett durchbohrt, darf sich direkt über ein hübsches Loch als Deko freuen.

Das ganze Spiel: Platte ran, bohren, Platte ab, Löcher auf M5 aufbohren, Einfräsung oben rein. Klingt technisch, fühlt sich in Wirklichkeit aber an wie Yoga mit Elektrowerkzeugen.

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann die Löcher für die Einschraubmuttern vorbereiten, Muttern mit Konstruktionskleber einschmieren (schöne Sauerei übrigens) und reindrehen. Und während der Kleber trocknet, denkt man so: Hoffentlich hält das, sonst war’s Kunst.

Nachdem alles ausgehärtet war, kam der große Schraubmoment.
Wir haben gefühlt 100 Schrauben eingedreht – jede einzelne mit Loctite gesichert.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Loctite ist so was wie Superkleber für Leute mit Commitment-Issues: einmal drauf, kriegst du’s nie wieder los.
Aber immerhin löst sich jetzt garantiert nix mehr – weder die Schrauben, noch unsere Sehnenscheidenentzündung.

Für die Klappe haben wir eine Fräsung für Klavierbandscharniere gemacht.
Allein das Wort klingt ja schon, als würde man Chopin spielen, während man schraubt.
In Wahrheit haben wir uns einfach mit der Oberfräse angelegt und gehofft, dass sie gnädig ist.

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann Scharniere rein, Deckel montiert – und siehe da: Es funktioniert!
Natürlich nicht auf Anhieb. Erst klemmte es, dann fiel’s runter, dann klemmte es wieder – aber am Ende lief’s wie geschmiert (im wahrsten Sinne).

 

(C) Ernst und Meike Wagner    (C) Ernst und Meike Wagner

 

Dann wurden die Zierleisten angebracht. Der Kasten sieht aus wie ein Weihnachtsbaum.

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Und weil wir schon mitten im Größenwahn waren, haben wir noch LED-Bänder eingebaut.
Mit Magnetkontaktschalter. Jetzt geht das Licht an, wenn man den Kasten öffnet.
Wir haben also offiziell Beleuchtung unterm Bett. Romantik trifft Elektronik.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

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Dann kam das Finale: Einbau am Bettfußende.
Zum Glück hatten wir beim Bettenbau schon vier Nutensteine vorgesehen. (Ja, das war tatsächlich mal vorausschauendes Denken – fast schon unheimlich.)

Zur Dämpfung der Vibrationen im Koffer kamen Gummischeiben dazwischen – die gleichen wie bei unserer Solaranlage.
Man könnte sagen, wir haben eine gewisse Markenbindung zu Gummi.

 

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Die eigentliche Herausforderung: alle vier Schraubenlöcher genau über den Nutensteinen positionieren.
Das war Millimeterarbeit auf Niveau „Augenmaß, Schweißausbruch und Stoßgebet“.

Aber – Wunder geschehen – es hat gepasst!
Das Gefühl war ungefähr so, als hätten wir gerade einen IKEA-Schrank ohne Fluchen aufgebaut.

Kaum war das Fußende fertig, dachten wir uns:
„Jetzt läuft’s! Lass uns das gleiche Spiel noch mal machen – vorne!“

Und so wiederholte sich das ganze Schauspiel: messen, bohren, fluchen, Loctite inhalieren.
Aber hey – Übung macht den Meister.
Oder zumindest jemanden, der sehr viele Aluprofile besitzt und wenig Geduld.

 

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Was bleibt?
Ein wunderschöner Bettkasten, der aussieht, als wär er schon immer da gewesen.
Ein Rücken, der dringend Urlaub braucht.
Und das stolze Wissen, dass wir jetzt unter dem Bett Licht haben.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Wir haben gelacht, geschwitzt, geflucht – und am Ende gewonnen.
Der Bettkasten steht.
Er hält.
Er leuchtet.

Und wir?
Wir leuchten gleich mit. 😎

Frästisch mal schnell gebaut

Aus einer fixen Idee schnell einen mobilen Untersatz für die Kopffräse gezimmert.

Es fängt ja immer gleich an: Man will nur mal schnell was bauen. In meinem Fall war’s ein Frästisch. Nichts Großes, einfach ein stabiler Tisch, der meine Kopffräse halten sollte, damit ich bei zukünftigen Projekten nicht jedes Mal auf den Knien rumrutschen muss wie ein Bittsteller vor der Werkbank. Und da ich bekanntlich nicht gern lange plane, sondern lieber direkt loslege (Planung ist schließlich was für Leute mit Zeit, oder für Profis), war klar: Das Ding wird mobil, handlich – und irgendwie schon passen.

(C) Ernst und Meike Wagner

Gesagt, getan. Ein paar Holzplatten, Schrauben, und das gute Gefühl, zu wissen, was man tut – was natürlich trügerisch war. Denn kaum stand das Grundgerüst, fiel mir auf: Der Tisch ist… sagen wir… kompakt. Oder, wie der Fachmann sagt: „a bissle zu klein“. Aber hey – das nennt man Flexibilität! Man kann ja schließlich anbauen. Also hab ich’s gemacht: Eine schicke, improvisierte Vergrößerung mit Hilfsmitteln, die man sonst nur in der Resterampe des Baumarkts findet.

(C) Ernst und Meike Wagner

Diese Erweiterung war nötig, weil ich mal eine sehr lange Fräsung auf einer leicht unebenen Fläche machen musste. Und was soll ich sagen – das Ergebnis ist… nun ja… nicht wie vom Schreiner. Aber wenn man es nicht weiß, fällt’s keinem auf. Außer vielleicht jemandem mit einer Wasserwaage im Auge.

Der Anschlag bekam natürlich auch gleich eine Absaugmöglichkeit – man will ja schließlich nicht in einer Wolke aus Holzstaub verschwinden. Alternativ hat der Fräskopf übrigens noch einen eigenen Absaugstutzen aus Kunststoff. Heißt: Je nach Aufgabe kann ich die Absaugung entweder von unten oder von oben anschließen. Luxus pur! Fast wie in einer richtigen Werkstatt – nur eben mit mehr Kabelsalat.

(C) Ernst und Meike Wagner

Und weil es bei jedem Projekt ja immer „Kleinigkeiten“ gibt, die man später noch macht, stehen die Flügelmuttern für den Anschlag natürlich auch noch auf der To-do-Liste. Damit kann ich den Anschlag irgendwann mal schnell und ohne Werkzeug verstellen. Irgendwann. Spätestens, wenn mich das Schrauben mit dem Maulschlüssel endgültig nervt.

(C) Ernst und Meike Wagner

Fazit: Der Frästisch ist inzwischen eines der unverzichtbarsten Werkzeuge in meiner kleinen Bastelwelt. Auch wenn er nicht perfekt ist – er funktioniert, und das ist doch die Hauptsache. Außerdem: Perfektion ist langweilig. Kleine Macken erzählen Geschichten und in Pfuschen sind wir gut :-). Und wenn der Frästisch reden könnte, würde er wahrscheinlich sagen: „Ich bin vielleicht nicht schön, aber ich bin gebaut worden – und zwar mit Herzblut, Improvisationstalent und einem gesunden Maß an Selbstüberschätzung.“

Oder kurz gesagt: Passt schon.

Categories: Werkzeug