Monat: November 2024

Der Koffer erhält eine neue Farbe

Tag 93 – 99

 

Ein Farbenspiel mit Hindernissen:  🚚🎨

Manchmal fragt man sich: Wie schwer kann es sein, einen Autokoffer neu zu streichen? Spoiler: schwerer, als wir dachten. Was als einfaches „Malen nach Zahlen“ begann, entpuppte sich schnell als chaotisches Farb-Abenteuer – aber hey, wo bleibt der Spaß, wenn alles glatt läuft?

 

Schluss mit Kühlschrank-Charme!

Weiße Autokoffer sind wie Vanilleeis: okay, aber ein bisschen langweilig. Wir hatten genug von „weißer Ware auf Rädern“. Die Entscheidung war gefallen: Unser treuer Koffer sollte in die Modefarbe RAL5020 Ozeanblau gehüllt werden – schick, stilvoll, fast wie ein Abendkleid für Autos.

Mit einer Mischung aus Euphorie und gefährlichem Halbwissen fuhren wir schnurstracks zu einem Farbenspezialisten in Ravensburg. Dort bekamen wir eine Beratung, die uns glatt glauben ließ, wir wüssten, was wir tun. Ausgestattet mit Grundierung, Abklebeband und Folien fühlten wir uns wie echte Profis. Uns fehlten nur noch Blaumann und eine Pause mit der Thermoskanne.

(C) Ernst und Meike Wagner

 

Grundierung? Läuft!

Zurück beim LKW ging’s ans Eingemachte. Die 2K-Grundierung war schnell aufgetragen – wer braucht schon Picasso, wenn man eine Rolle und ein bisschen Elan hat? Dank der bereits ausgeschnittenen Fenster und Türen war der Aufwand überschaubar. Wir fanden uns ziemlich clever und hatten bereits Visionen eines perfekten Endergebnisses. Oh, hätten wir doch gewusst, was noch kommt.

 

Farbe holen: Take zwei

Mit stolz geschwellter Brust fuhren wir wieder zum Farbenspezialisten, diesmal für das große Highlight: die Ozeanblaue Farbe. Doch dann: der erste Dämpfer. Die charmante Beraterin vom letzten Mal war nicht da. Stattdessen mussten wir alles nochmal erklären – natürlich mit extra Fragezeichen in den Gesichtern der neuen Ansprechpartner. „Was genau wollt ihr mit der Farbe machen?“ Malen, was sonst?!

Am Ende bekamen wir die Farbe, angeblich perfekt geeignet fürs Rollen. Dass große Flächen eine andere Herausforderung darstellen als ein Türrahmen, hatten sie wohl vergessen zu erwähnen.

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Kleckern statt klotzen

Mit neuem Mut und Farbe im Gepäck starteten wir die erste Schicht. Das Ergebnis? Ein Schlachtfeld aus Ozeanblau. Fleckig, streifig, und definitiv nicht das, was wir uns vorgestellt hatten. „Das gehört so“, haben wir uns eingeredet. Aber der Koffer sah aus, als hätte jemand versucht, ihn in einem Sturm zu streichen – auf offener See.

 

Der Meister kommt ins Spiel

Am nächsten Tag ging’s weiter, aber auch die zweite Schicht brachte nur mäßige Verbesserung. Hier schlug die Stunde unseres Werkstattmeisters, der unsere Ehre (und den Koffer) rettete. Mit entschlossenem Gesichtsausdruck klärte er beim Farbenspezialisten, was Sache ist. „Diese Farbe? Für große Flächen? Vergiss es!“ Wir bekamen eine andere Farbe, diesmal wirklich geeignet.

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Bevor die neue Schicht drauf konnte, hieß es: Schleifen, schleifen, schleifen. Zum Glück macht Schleifen so viel Spaß wie Steuererklärungen! Aber hey, das gehört dazu.

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Das große Finale

Nach der finalen Schicht stand der Koffer da wie aus dem Ei gepellt: perfekt gleichmäßig, strahlend ozeanblau, ein echter Hingucker. Unser Koffer war nicht nur ein Autoanhänger, sondern ein Statement. Von Kühlschrank-Weiß zu „Wow!“ – das Ergebnis entschädigte für alle Dramen.

 

Was haben wir gelernt?

  1. Die erste Farbschicht ist wie der erste Pfannkuchen – selten gut.
  2. Werkstattmeister sind die wahren Helden des Alltags.
  3. Geduld und Humor sind beim Streichen genauso wichtig wie Abklebeband.

 

(C) Ernst und Meike Wagner (C) Ernst und Meike Wagner

 

Jetzt glänzt unser Autokoffer in RAL5020, und wir fühlen uns wie die Stars der Farbwelt.  😉

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail, Koffer

Fenster-, Klappe-, Türausschnitt

Tag 89 – 92

 

Vor dem der Koffer umlakiert wird, müssen wir erst die Ausschitte für Fenster, Klappen und Türen ausschneiden.

 

Von schrägen Fenstern und Millimeterarbeit: Ein Erfahrungsbericht

Jetzt ist es also so weit. Der Moment, vor dem wohl jeder Wohnmobil-Selberbauer irgendwann steht: Die Ausschnitte für Klappen, Fenster und Tür müssen her! Alles bereit, Werkzeug im Anschlag, und voller Tatendrang startete ich mit dem allerersten von insgesamt fünf Fenstern – dem Lüftungsfenster im Schlafbereich. Ein entscheidender Moment. Ergebnis? Na ja… sagen wir, es hat Charakter. Es ist mir nämlich leicht schräg geraten. Ein Millimeter hier, ein bisschen Neigung da, und voilà – die Kunst des „schiefen Fensterausschnitts“ war geboren.

Nachdem wir also den Hype um die Fensterrahmen schön aufgebaut hatten, war die Erwartungshaltung groß: Jetzt aber! Keine Schnitzer mehr, keine bösen Überraschungen, nur noch seelenruhiges Rahmen-Kleben. Spoiler: So ganz hat das nicht funktioniert.

 

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Aber es gibt Hoffnung! Die restlichen vier Fenster? Ehrlich gesagt, sie sind mir ganz ordentlich gelungen. Gerade genug, dass ich mich fast schon wie ein Profi fühlte (schräges Schlafbereichsfenster einfach ignorieren, bitte).

 

Zunächst die guten Nachrichten: Die Fensterrahmen gingen glatt von der Hand – wie angegossen auf Maß gebaut, auf den Ausschnitten platziert, zack, fertig. Da lag er also, der Rahmen für das fenstertechnische Desaster von letztem Mal, in voller Pracht und hoffentlich auch so platziert, dass die „künstlerischen Freiheiten“ (aka das „verkackte“ Fenster) jetzt weniger offensichtlich sind. Optimismus pur!

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner

 

Die Gasklappe: Ein (un)geplanter Zentimeter extra

 

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Anders lief’s dann bei der Gasklappe. Hier wollte ich besonders gründlich sein und habe mir sogar eine Schablone aus Pappe gebaut. Was kann da schon schiefgehen, oder? Tja, offenbar ein ganzer Zentimeter. Irgendwie war der Ausschnitt dann doch ein bisschen zu großzügig geraten. Auch nach mehreren Anpassungen blieb das Ganze Millimeterarbeit – oder eher, das Zittern darüber, dass die Klappe nicht irgendwann wieder rausfällt. Sie passt zwar, aber das Missgeschick wartet nur darauf, behoben zu werden (und meinem handwerklichen Ruf den Rest zu geben).

 

Ein Lichtblick: Die Perfektion der zweiten großen Klappe

 

(C) Ernst und Meike Wagner   (C) Ernst und Meike Wagner  (C) Ernst und Meike Wagner

 

Doch siehe da, es gibt auch gute Nachrichten: Der Ausschnitt der zweiten großen Klappe ist mir tatsächlich perfekt gelungen! Auch der Ausschnitt für die Eingangstür? Tadellos! Fast schon beängstigend, wie gut das lief. Vielleicht hab ich ja doch das Zeug zum Wohnmobil-Baumeister? Also, wenn man das Lüftungsfenster und die Gasklappe großzügig übersieht…

 

Fazit: Eine Mischung aus Abenteuer und (unfreiwilligem) Kunsthandwerk

Letztlich bleibt eines klar: Ein Wohnmobilprojekt wäre einfach nicht dasselbe ohne die kleinen „Missgeschicke“ und kreativen Lösungen. Schließlich sind es die schrägen Fenster und die Millimeterarbeit, die am Ende eine Geschichte erzählen.

 

Aber natürlich hatten wir noch andere Ausschnitte. Diese reichen bis zum Fußbereich, weshalb eine Metallplatte als extra Schutz angebracht wurde. „Super“, dachte ich, „Doppelter Schutz für die Ewigkeit!“ Nur… haben wir nicht bedacht, dass diese Platte dazu führt, dass der Rahmen eine gewisse Biegung aufweist. Kein Problem, dachte ich mir, dass kriegen die Türen und Klappen schon irgendwie gebogen hin, das passt sich alles an.

 

Ja, nee. Hat es natürlich nicht. Die Tür und die Klappen sind sowas von unflexibel – Beton könnte nicht sturer sein. Da blieb uns nur eins übrig: den Rahmen nochmal mit 4-mm-Birkenholz aufdoppeln. Na klar, einfach nochmal eine Schicht drauf, die das alles irgendwie geradebiegen soll, damit das Türchen später auch da bleibt, wo es hingehört.

 

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Jetzt bleibt uns nur die Hoffnung, dass die Türen endlich gleichmäßig schließen und wir das Werk irgendwann doch noch vollenden – irgendwann, in einer galaxisfernen Zukunft, wenn das mit den Biegungen endlich Geschichte ist.

 

 

Categories: Ausbauverlauf, Fail, Koffer